Wir waren total ergriffen und stumm angesichts dieser Giganten, die immer wieder das Wasser durchpflügten und ihre schwarzglänzenden Rücken durch das glitzernde Wasser zogen. Dann tauchte einer nach dem anderen ab, und bald waren sie ganz verschwunden.

In der Ferne sahen wir eine vertraute Blasfontäne, sie stammte von einem Grauwal. Das ist recht selten, meistens ziehen die Grauwale nur bis zum Kap im Süden und nicht um das Kap herum in das Cortez-Meer. Das jedenfalls war der allerletzte Wal, den wir sahen auf dieser Reise. Und das wußten wir auch.

Wir haben eine ganze Weile gebraucht, um dieses Erlebnis zu verdauen. Wir schipperten weiter durch die schöne Inselwelt. Möwen und Scharben gab es hier, und etliche der kleineren Felsen waren voller Guano. An einer flachen Kiesbucht legten wir an und durchforschten eine Weile die Insel. Ich entdeckte fremdartige, grüne Wesen im seichten Uferwasser und versuchte zu fotografieren. Auch schöne Seeanemonen und andere Korallen waren zu sehen.

 

 

Im Camp angekommen, genehmigten wir uns den allerersten Nachmittagskaffee, dann machte ich mich in Begleitung von Richard auf zu einer wunderschönen Strandwanderung, die ich auf keinen Fall missen möchte. Die Sonne schien heiß vom Himmel herab, das Meer rauschte auf den einsamen, kilometerlangen Sandstrand, und keine Menschenseele war weit und breit zu sehen. Was für paradiesische Zustände! Immer, wenn ich solche schöne Strände oder einsame Gegenden vorfinde, denke ich, daß sich die weite Anreise doch gelohnt hat schon allein deswegen. Endlich mal keine Enge, keine Menschenmengen, kein Schlangestehen und kein Lärm. Hier waren nur die natürlichen Geräusche der Natur zu hören wie das Rauschen des Meeres, das Geschrei der Möwen und sonst nichts.

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Wir liefen diesen herrlichen Strand entlang, sammelten diverses Strandgut wie Muscheln und Korallenstückchen und fanden auch die feinen, zerbrechlichen Kalkskelette von kleinen See-Igeln, die wir vorsichtig aufnahmen und sorgfältig verstauten, um sie ja nicht zu zerbrechen. Als wir nach knapp drei Stunden wieder zurückkamen, waren meine Ohren und die Nase ziemlich sonnenverbrannt, und mein Gesicht glühte. Aber ich fand es herrlich, ganz besonders bei dem Gedanken an die grauen trüben Tage, die nun in Deutschland herrschten. Welch ein Glück, daß wir Augen und die Möglichkeit haben, all diese Schönheiten zu sehen. Es ist wirklich Glück und Zufall, denn verdient hätten es andere Menschen auch, die aufgrund ihrer Armut einfach keine Chance haben.