… touristentypisch aber dankbarerweise überbrückten wir die ca. 1,5 km zwischen zwei Tempelruinen in der Tageshitze auf dem Rücken eines Kamels … wir hatten Freude und Entdeckerspaß daran, hoch oben über dem Sand am Ende der Kamelreihe unserer Reisegruppe den Weg entlang geschaukelt zu werden – Fotos, Scherze, Gelächter … der Kamelritt hat mir erstaunlicherweise – man hält sich ja sonst für viel zu abgeklärt dafür – wirklich Freude bereitet… 
 
14 Uhr … Oberdeck mit unmittelbaren Geruch und Geräusch des Wassers wäre sicher ganz nett jetzt, aber Hitze und fehlende Energie, einen Schattenplatz zu suchen, halten mich davon ab … einen kleinen Abstecher zu meinen beiden Reisebegleitern, die ich auch gleich noch mit Getränken versorge, mache ich dennoch … es ist wirklich heiß in der Sonne … und so ziehe ich mich wieder in die Kabine zurück und lausche bei geöffnetem Fenster dem Wasserrauschen des voranstrebenden Schiffes – und nachdem ich endlich den „Aus“-Schalter der Klimaanlage, die wohl immer wieder von der Reinigungskraft angeschalten wird, wiederentdeckt habe, genieße ich träge Momente in wohliger Wärme…
 
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und endlich … nächtlicher Sternenhimmel über mir, Musik im Ohr, Ruhe & Frieden … meine Beiden quatschen angeregt mit einer Urlaubsbekanntschaft, der Reiseleiter ist auch (noch) fern; warme Nachtluft gleitet über mich, die Gedanken schweifen … trotz Urlaubsgeräuschen, Lachen u.ä. um mich herum beeindrucken mich die Magie, der Frieden dieses ruhigen Ortes wieder tief, werde ich eingehüllt davon…
 
Nassersee
02.04.2009
sehr früher Morgen … ich sitze zeichnend auf dem Oberdeck im Windschatten, am Schiffsbug, Blick voraus, die Sonne steht bereits hoch und heiß über mir, brennt mächtig herab; außerhalb des Windschattens bläst der Fahrtwind jedoch kühler als vermutet … die steinig-felsigen nubischen Küstenberge gleiten sachte links und rechts am Seeufer vorbei … Ruhe umher; bis vor einigen Minuten war eine deutsche Studienreisegruppe mit mir an Deck, die nahe der Schiffsroute vorbeiziehenden Ruinen der winzigen Festung „Kasr Ibrim“ anschauen, fotografieren, ebenfalls zu zeichnen … jetzt sind die Anderen wieder auf ihren Kabinen oder bereits zum Frühstück unterwegs…
 
… und während man selbst auf einem Schiff samt Motorkraft durch diese stille, ruhige, weite, erhabene Landschaft gleitet, umso unvorstellbarer (noch mehr als ohnehin), beeindruckender wird die Leistung des Tempelbaus vor einigen Jahrtausenden in dieser kargen Landschaft weit entfernt von menschlichen Ansiedlungen und Entwicklungen…