In den siebziger Jahren hatte man hier aber schon eine gewisse touristische Infrastruktur aufgebaut. Durch das Wegbleiben des Flusses befürchtete man ein Abwandern der Tiere und damit auch der Touristen. Es wurden also drei künstliche Wasserstellen geschaffen. Trostlose, trockene Landschaft mit drei Pfützen ist also das Bild das sich uns bei Erreichen Savutis bietet. Einziger Blickfang die felsigen Inselberge mit alten Buschmannzeichnungen die der Landschaft etwas von ihrer Tristesse nehmen. Das Ausbreiten unserer Novembertagsstimmung wird noch forciert, als unser Guide uns den Platz für unsere nächsten beiden Übernachtungen zuweist. Wir ziehen lange Gesichter wie die Steinskulpturen auf den Osterinseln nichts ahnend das uns hier der Höhepunkt unserer Reise erwarten wird. Auf der ersten Pirschfahrt dann doch mehr Wildlife als erwartet. Wir fahren durch das alte Flussbett, das wenigstens noch eine Trockengraslandschaft vorweisen kann, aus der überall abgestorbene Bäume ragen Die sind kurioserweise nicht vertrocknet, sondern bei Wiederkehr des Flusses 1957 abgesoffen. Auf diesen abgestorbenen Bäumen entdecken wir die größte afrikanische Eule, den Milchuhu .Unser Weg zurück in`s Camp führt uns an eine der Wasserstellen vorbei, und da ist es dann soweit!
 
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Vor zwei Jahren gab`s im National Geographic eine große Reportage. Forscher dokumentierten erstmalig das Löwen ausgewachsene Elefanten reißen und schieben das auf die herrschende Wasserknappheit, die Tiere allgemein aggressiver macht. Die wenigen Wasserstellen werden von Elefanten abonniert, die so zum Feindbild der Löwen werden. Wir treffen auf genau dieses Rudel. Im Gegensatz zu den Rudeln in Moremi mit 7 bis 12 Löwen, ist dieses riesig, mindestens 30 und verspeist zur Bestätigung selbstverständlich einen Elefanten. Es muß zwar noch ein halbwüchsiges Jungtier gewesen sein, aber wenn man weiß wie Elefanten ihre Jungen verteidigen, ahnt man was sich abgespielt haben muss. Während wir gebannt die Fressorgie beobachten, bemerken wir kaum die anderen umherliegenden und umherstreifenden Löwen. Ein kräftiges Männchen steht plötzlich so dicht vor uns, dass ich Ihn mit ausgestreckter Hand streicheln könnte.
Unser Guide beruhigt uns. Möglichst nicht reden, ruhig verhalten und vor allem hastige Bewegungen vermeiden, dann passiert auch nichts. Er hat gut reden, er sitzt ja vorn in der geschlossenen Fahrerkabine. Trotzdem halten wir uns alle dran und stehen da wie deutsche Eichen. Ich wage nicht die Kamera vom Gesicht zu nehmen, aber auch nicht sie zu betätigen. .Die bekloppte Kuh hinter mir muss natürlich plötzlich wild fuchtelnd gestikulieren. Herbert guck mal da, da und da. Ich bin genötigt Sie nun doch zwischen den Zähnen hindurch boshaft anzuknurren.