Tagsüber machen wir nichts. Es geht auch nicht. Im Tal des North Luangwa ist es so heiß, dass ich einfach nur sitze und starre. Schlafen, ich bin schließlich um 5 Uhr aufgestanden – geht nicht, es ist zu heiß. Lesen – geht nicht, ich bin zu müde und es ist zu heiß. Schreiben – ja, ein paar Zeilen notiere ich in mein Reisetagebuch, dann – wird es mir zu heiß. Es ist 38 Grad im Schatten und 50 Grad in der Sonne. Ich bekomme eine Ahnung, warum in Afrika so vieles irgendwie langsamer vonstatten geht, weniger gehetzt als bei uns. Im Vorbeifahren hatte ich, auch schon letztes Jahr in Uganda, oft den Eindruck, dass sehr viele afrikanische Männer einfach nur dasitzen und in die Gegend starren und, wahrscheinlich, nachdenken. Jetzt sitze ich einfach nur da, starre in die Gegend und denke nach. Mehr geht nicht. Ich werde ruhig und gewöhne mich an das Tempo. Gegenüber, auf der anderen Seite des Flussbettes, grasen irgendwann drei Impalas. Dann sind sie wieder weg. Mehr passiert nicht.
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Im South Luangwa, eine Tagesfahrt über teilweise sehr schlechte Straßen und durch ausgetrocknete Flussbetten entfernt, ist der Eindruck ein ganz anderer: Weite Savannenlandschaft, Bäume, es ist grün und der Luangwa hat hier sehr viel mehr Wasser. Und wo Wasser ist, sind auch Tiere. Elefanten am und Hippos im Wasser, Giraffen an Land.
Am einem der Eingänge zum Park übernachten wir im Flatdogs Camp, es ist ganz wunderbar hier. Der Pool hilft uns durch die heißen Mittagsstunden, von der Liege aus haben wir einen Blick auf den Luangwa und in den Nationalpark auf der anderen Seite des Ufers. Unglaublich, am Pool zu liegen und in der Ferne einen Elefanten am Fluss zu sehen. Es gibt auch eine Bar und ja, es klingt furchtbar verwöhnt, aber nach den heißen Tagen im North Luangwa ohne Kühlschrank und mit dementsprechend heißem Trinkwasser ist die Vorstellung eisgekühlter Getränke wirklich, wirklich schön. Im Camp dürfen wir uns nachts nicht ohne Guides mit Taschenlampe bewegen. Denn ständig laufen Tiere mitten durch das Gelände zwischen Lodges und Zelten und der Bar. Hippos aus der Nähe sind beeindruckend, aber auch gefährlich, also sollte man zumindest aufpassen, dass man nicht im Dunkeln in eines hinein rennt.