Unheimliche Geräusche wecken uns in einer der Nächste im Flatdogs Camp aus dem ohnehin unruhigen Schlaf. Es knackt laut, was auch immer es ist, es kommt immer näher. Und dann der unglaublich schöne Moment: Sechs Elefanten, darunter ein junger, kommen aus dem Dickicht auf uns zu, gehen genau neben unserem Zelt entlang. Langsam und bedächtig. Einer reibt sich am Baum hinter unserem Zelt. Dann verschwinden sie. Es wird wieder ruhiger.
Eine der Verwalterinnen von „Flatdogs“ ist Australierin. Sie wirkt burschikos, hat definitiv alles im Griff. Wir unterhalten uns mit ihr, sie berichtet, dass sie seit zwei Jahren hier lebt und es liebt. So einfach ist das: „I love it, I just love it.“ Sie liebt es, inmitten von wilden Tieren zu leben. Bevor sie hergezogen ist, war sie niemals in Afrika. Dann kam eine Bekannte aus Sambia zurück, erzählte, es sei schön dort. Und dann ist sie hergekommen, einfach so. Und liebt es, hier zu sein. Immer wieder merken wir, dass die Lodges und Restaurants eher Weißen gehören, die Angestellten sind Schwarze.
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Im South Luangwa National Park unternehmen wir eine Nacht-Safari, in der Hoffnung, nachtaktive Tiere beobachten zu können, mit viel Glück sogar einen Leoparden? Am Nachmittag fahren wir los, diesmal nicht in unserem Geländewagen, sondern mit zwei lokalen Rangern im komplett offenen Jeep. Das Gefühl der Unmittelbarkeit wird noch größer, wenn nicht einmal mehr eine Autotür zwischen Mensch und Tier ist, wie uns später am Abend noch sehr bewusst wird. Zum Sonnenuntergang fahren wir direkt an den Luangwa. Wir sitzen im Sand am Fluß und starren aufs Wasser. Unzählige Nilpferde und meterlange Krokodile – und wir sitzen da, mit einem Bier in der Hand. Unsere Guides finden das nicht bedrohlich und so vertrauen wir auf ihre Erfahrung und bewundern das Licht. Himmel in Afrika, das ist etwas, das man niemandem beschreiben kann, ohne sofort in den Verdacht zu geraten, über alle Maßen romantisch und kitschig zu sein. Vielleicht muss man sie sehen, die Wechselspiele von Gelb nach Orange und Rot, mit den immer verschiedenen Wolken und den in jeder Sekunde wechselnden Farbintensitäten und Farbkombinationen.
Und dann ist es dunkel, wir steigen in unseren Jeep und fahren los. Einer unserer Guides leuchtet mit einer wahnsinnig starken Lampe in alle Richtungen, während wir fahren, um die Augen von nachtaktiven Tieren zu sehen. Bei unserer ersten Aufregung winkt er ab. Die Unmengen von Augenpaaren, die wir gesehen haben, gehören zu einer Herde Impalas. Wir fahren ins Dickicht, es ist unheimlich, durch den dunklen Busch zu fahren, in den nur unsere Lampe etwas Licht bringt. Wir halten den Atem an, starren in den Lichtkegel, versuchen, etwas zu erkennen. Plötzlich Aufregung bei unseren Guides, ein Leopard! Wir folgen ihm, holen in ein, beobachten, wie er sich an eine Herde Impalas heranpirscht. Jeder Muskel ist zu sehen, elegant bewegt sich das Tier. Wir fahren bald weiter, andere Autos kommen, wollen auch den so seltenen Leoparden bestaunen. Insgesamt drei Leoparden sehen wir in dieser Nacht, ein unglaubliches Glück.