Lusaka ist eine laute und hektische, mitunter stinkende Großstadt. Mittendrin moderne und große Einkaufscenter mit teuren Restaurants. Hier sitzen nur Weiße. Die Preise unterscheiden sich nicht von denen, die ich in deutschen Restaurants zahle, es verwundert nicht wirklich, dass hier keine Einheimischen essen, wovon denn? Einer der Einkaufsmärkte ist im gesamten Eingangsbereich mit Weihnachtsdekoration geschmückt und wird mit „Silent Night“ beschallt. November in Lusaka! Wir verlassen den Parkplatz des teuren Einkaufszentrums und fahren durch verdreckte Straßen mit kleinen Geschäften, teilweise Ständen, auf denen alles Mögliche verkauft wird. An jeder roten Ampel kommen Verkäufer an die offenen Autofenster, wollen Guthaben-Karten für Handys verkaufen, Zeitungen, Spiele oder Bauchmuskeltrainer. Lusaka ist eine Stadt voller Kontraste, dieser Klischee-Satz trifft hier zu.
 
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Wir parken am Postamt an der Cairo Road, steigen aus und spazieren durch die umliegenden Straßen. Es fällt auf, dass inmitten des Staubs viele außerordentlich gut gekleidet sind, sich ganz offensichtlich Mühe geben, ein gepflegtes Äußeres zu haben, auch wenn sie arm sind. Männer in Anzügen mit Krawatte, Frauen in schicken Kleidern. Sie sind stolz.
 
Dann wieder in die Natur. Im Kafue Nationalpark machen wir uns früh morgens auf den Weg zu den Busanga Plains im Norden des Parks. Unterwegs sehen wir aus der Ferne eine Herde Elefanten. Sie sind groß, sie sind riesig, größer als alle, die wir bisher gesehen haben. Aufgrund der Wilderei sind die Elefanten hier äußerst aggressiv, wurden wir gewarnt. Und bekommen diese Warnung eindrucksvoll bestätigt: Die Leitkuh greift an, obwohl wir mit unserem Jeep weit weg sind. Der Angriff eines Elefanten ist eindrucksvoll und schüchtert ein. Wir fahren rasend schnell weg, ich mag mir nicht ausdenken, was passiert würde, wenn jetzt der Motor absäuft.
 
Die Regenzeit hat sich bereits mit einigen ersten Schauern angekündigt und so werden die Straßen immer unbefahrbarer, Schlamm und tiefe Pfützen prägen den Weg. Dreimal bleiben wir an diesem Tag stecken, einmal in einer recht unangenehmen Situation, die tiefe Pfütze ist umgeben von hohem Gras, durch das Wasser und das Gras müssen wir uns kämpfen, um Holz zu suchen, das unter die Reifen geschoben werden kann. Es ist ein bisschen unheimlich, in Sandalen durch das Gras zu laufen, nicht sehen zu können, was da potenziell alles drin ist, ganz nah vielleicht. Die Einschüchterung durch den Elefanten ist noch nicht lange her, hier möchte ich nun keinem begegnen, schutzlos wie ich bin. Nach einer Weile der Sucherei kommt das einzige Auto, dem wir an dem Tag begegnen, und zieht uns raus.