14.05.2003
13. Reisetag
Als wir morgens aus dem Fenster schauen, regnet es immer noch. Im Moment ist das nicht so schlimm, weil wir erst mal frühstücken gehen. Heute eine halbe Stunde früher als gestern und sofort ist das ein völlig anderes Niveau. Wir bekommen unseren großen Tisch, von allen Speisen ist genügend vorhanden und das Personal ist auch zuvorkommend.
So gestärkt steigen wir in unseren Bus und fahren in Richtung Norden. Zunächst führt uns die Route durch schöne Wohnviertel mit tollen Grundstücken, um dann auf die Autobahn zu gelangen. Trotz des dreispurigen Ausbaus gibt es Staus, aber hauptsächlich stadteinwärts. Allmählich geht die Umgebung immer mehr von Industrie in Landwirtschaft über. Jetzt überwiegen Farmen das Gebiet. Inzwischen hat auch der Regen aufgehört.
Während wir so schön dahinrollen, geht im Bus plötzlich eine Warnlampe an, die eine Störung des Bremssystems anzeigt. An der nächsten Ausfahrt verlassen wir deshalb die Autobahn und Roland sucht in Pietermaritzburg nach einer Mercedes-Werkstatt. Wir müssen in die Werkstatt für LKW’s, die sich am Stadtrand befindet. Hier sieht es aus, wie in einem großen Industriebetrieb. Alles läuft perfekt ab. Zunächst kommt der Chef der Reparaturannahme und lässt den Fall untersuchen. Nach einer halben Stunde bekommen wir die Mitteilung, dass nicht die Anzeige defekt ist, sondern dass die hinteren Bremsbacken gewechselt werden müssen. Das wird mindestens drei Stunden dauern, also bis 14:00 Uhr. Auf Drängen von Roland werden wir wenigstens ins Stadtzentrum gefahren. Da sie für uns nur einen PKW haben, fahren wir in 2 Gruppen.
Ich bin in der ersten Gruppe. Während wir auf die zweite Gruppe warten, will ich an einem Geldautomaten auf der anderen Straßenseite meinen Bargeldbestand auffüllen. Wie immer steht ein Wachmann daneben und alles scheint sicher. Ich stecke meine Visacard in den Schlitz. Wegen ungünstiger Lichtverhältnisse spiegelt das Display und während ich noch zu erkennen suche, welche Taste ich drücken muss, wird der Vorgang wegen Zeitüberschreitung abgebrochen. Das wäre ja noch nicht so schlimm, aber das Gerät gibt meine Karte nicht wieder her. Glücklicherweise ist die zugehörige Bank gleich um die Ecke. Die Angestellte, die mich bedient, ist sehr freundlich. Sie bedauert aber, mir nicht helfen zu können. Der Manager, der den einzigen Schlüssel dazu hat, ist gerade in einer anderen Stadt und kommt erst in drei Stunden zurück. Inzwischen ist Roland mit der zweiten Gruppe da. Er kommt mir zu Hilfe und hinterlässt seine Handynummer, damit sie anrufen können, wenn die Karte wieder verfügbar ist.