Da wir am nächsten Morgen früh aufstehen wollten und einen anstrengenden Tag vor uns hatten, löste sich unsere kleine Versammlung nicht zu spät auf und wir verschwanden auf unsere Zimmer, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Ich war ziemlich aufgeregt und fing an, meinen Rucksack sowie den Packsack immer wieder aufs Neue zu packen. Alles Unwichtige sollte im Hotel zurückbleibe; blieb nur die Frage: was war unwichtig? Na gut, meine Überlegungen liefen darauf hinaus, dass ich die Badesachen vermutlich nicht auf dem Berg brauchen würde. Aber reichte es, wenn ich eine kurze Hose und eine dünne lange Hose zum drüberziehen mitnähme? Für die Gipfelbesteigung hatte ich in Hinblick auf die Kälte, die uns erwarten würde, einen alten, warmen Skianzug mit dabei.

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Als viel schwieriger erwies es sich, Abstriche bei der Kameraausrüstung zu machen. An Filmen wollte ich jedenfalls nicht sparen. Die Entscheidung, ob ich das fast drei Pfund schwere Teleobjektiv mit hinauf schleppte oder nicht, verschob ich auf den nächsten Morgen.

In der Nacht bekam ich kaum ein Auge zu, so aufgeregt war ich. Ich hatte noch nie eine vergleichbare mehrtägige Treckingtour gemacht, auch war ich noch niemals in solch einer Höhe gewesen. Aber das waren ja die meisten von uns bis dahin auch noch nicht. Nach einer endlos erscheinenden Nacht und ewigem Hin- und Herdrehen im Bett klingelte dann endlich der Wecker. Nun fiel auch die Entscheidung über das Teleobjektiv, das ich doch lieber dort im Hotel zurückließ. Doch später hatte ich diese Entscheidung bereut.

Nach einem reichhaltigen Frühstück  machten wir uns  mit  zwei Autos auf  den Weg nach Machame , einer kleinen Ortschaft am Fuße des Kilimanjaro, wo wir auf die Ankunft unserer Träger und Führer warteten. In der Zwischenzeit verteilten wir schon mal unsere Gepäckstücke auf der nassen Wiese und machten einige Gruppenfotos mit Selbstauslöser, um später auch mal ein Vergleichsfoto zu haben, wie wir vor, beziehungsweise nach der Tour aussahen. Als die Träger eintrafen, teilten sie das Gepäck unter sich auf und die erste Wanderetappe konnte beginnen.