2.Tag
 
Es geht los zum Mandara Hut (2675 m)!
 
Während des Transfers zum Parkeingang beschäftigt mich immer noch mein Tagesrucksack. Was könnte ich noch umpacken? Batterien, ganz schön schwer, die nimmt Dieter. Unterwasserfotoapparat (für alle Fälle, falls es die ganze Tour regnet) nimmt Ronald. Er wird nicht leichter und ich jammere die ganze Fahrt, wie ich den Berg mit so einem schweren Rucksack schaffen soll.   
Am Parkeingang bekommen wir unsere Lunchpakete.
 
Mein Rucksack ist nun nicht nur schwer, sondern auch noch voll bis zum Rand, obwohl er größer ist als eigentlich in der Mitnahmeempfehlung angegeben. Ergo, in Dieters Rucksack ist noch Platz. Er bietet sich schon vom ersten Tag mit irgendwelchen Gefälligkeiten an. Wie gruselig! Das Annehmen seiner Hilfe wird uns später noch zum Verhängnis.
Der erste Tag ist nicht sehr anstrengend. Wir laufen ca. 4 Stunden durch den Regenwald bis wir die erste Hütte erreichen. Unterwegs etwas Regen und die ersten peinlichen Fragen, woher wir Dieter kennen.
 
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Nach einer kurzen Pause mit Kaffee, Tee, Nüssen und Popkorn geht´s noch mal 100 m höher zum Maundi Krater.
 
Ronald hat sich vorgenommen täglich einige Meter über unsere vorgesehene Schlafhöhe zu gehen, da sich das positiv auf die Nachtruhe auswirken soll.
An diesem Tag mache ich da noch mit. Wir umrunden den etwas kleinen Krater und haben einen herrlichen Ausblick zum Mawenzi, dem Nebenkrater des Kibo.
 
Wieder unten angelangt gibt es unsere erste warme Mahlzeit am Fuße des Kibo´s.
Wir wundern uns über die Geflogenheiten im sogenannten Speisesaal. Während andere noch ihre Mahlzeit genießen, stehen Köche und Träger sämtlicher dort befindlichen Gruppen mit Tischtüchern unterm Arm (jede Gruppe hat sein eigenes Tischtuch) sowie Tellern und Besteck, um sich die nächsten frei werdenden Plätze zu sichern. Man kommt sich vor wie an der Börse, wo dem meist bietenden ein Platz angeboten wird, nicht nur wegen dem Lärmpegel, sondern auch wegen der vielen Menschen, die in dieser kleinen Hütte herumdrängeln. Sobald das Tischtuch platziert ist, wird auch schon gedeckt und seltsamer Weise wird sofort ein wirklich heißes Essen serviert. Beim eigentlichen Essvorgang können wir uns nicht den aufmerksamen Blicken von Koch und Guide entziehen, welche uns ständig erwartungsvoll zunicken in der Hoffnung mit einem 5 Sterne Siegel prämiert zu werden. Fehlt es uns an irgendwas z. B. Salz, Zucker, Besteck usw. wird dieses im rasanten Tempo
beschafft, manchmal auch durch einen Griff auf ein benachbartes Terrain. Wir fragen uns wirklich, ob sie uns irgendwas ins Essen gemischt haben, da jede einzelne Essbewegung beobachtet und zusätzlich mit tuscheln und grienen begleitet wird.