Lamech stutzt: Und was ist dann Fladenbrot???

Wir müssen beide lachen – jedenfalls kein Brot aus Kuhscheiße.

Die "Zementmischung" wird übrigens mit frischer Kuhsch… angerührt, und diese Arbeit wird – wie könnte es anders sein – den Frauen überlassen.

Für viele schwere Arbeiten scheinen hier die Frauen zuständig zu sein, besonders für alles, was mit Nahrungsbeschaffung zu tun hat. Kaum ein Stück Land bleibt ungenutzt, überall ordentlich bestellte Felder – und mitten drin: Frauen mit gebeugtem Rücken (an dem meist noch ein Baby klebt). Auf den bunten Märkten hinter sauber aufgetürmten Waren: Frauen.

Und wer hat all diese Lebensmittel zum Markt geschleppt. Sicherlich nicht die Männer.

Die sieht man nur häufig bei der Bewachung des Viehs und – so sie privilegierte Besitzer eines Fahrrades sind – beim Transport von schweren Kanistern mit Trinkwasser, das oft von weit her herangeholt werden muss. Wo kein Fahrrad zur Hand ist, schleppen die Frauen diese Kanister: ein 20-Liter-Teil auf dem Kopf und noch mindestens zwei kleinere in beiden Händen. Kindern, die schon laufen können, müssen mit Mini-Kanistern helfen, Wasser zu tragen.

Auf der Landstraße gibt es rechts und links eine Menge zu erklären: div. Pflanzen gegen Malaria, Bauch- und Kopfschmerzen, Kaffee (den selbst ich inzwischen sofort identifizieren kann) . . .

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Apropos Kopfschmerzen. Ich frage Lamech: Warum haben Sie dann gestern eine Tablette gegen Ihre Kopfschmerzen genommen, wenn die natürlichen Mittel hier kostenlos herumstehen?

Lamech lacht verschämt, stottert. Ich verstehe. Tabs aus der farmacy sind halt chic und beweisen, dass man nicht zu den armen Leuten gehört.

Am Wegrand springen mir kleine gelbe Früchte ins Auge. Das sind doch nicht etwa . . .

Guaven !!! Meine Lieblingsfrüchte!

Als wir endlich einen Baum finden, warnt mich Lamech vor den am Boden liegenden Früchten; die seien schlecht. Quatsch, sag' ich, ich habe während meiner 6 Monate auf der Osterinsel Tonnen dieser Guaven gegessen und keine Bauschschmerzen bekommen.