Das 180er Tele lasse ich heute weg. Bei den Lichtverhältnissen im Wald hat es trotz des 800er Films eh keinen Sinn, obwohl es gut in der Hand liegt und ich sonst mit Belichtungszeiten bis zu ¼ Sec. nie Probleme hatte – bei Motiven, die sich nicht bewegen . . .

Wir haben einen neuen Guide, dessen Englisch ich nur schwer verstehe.

Alpha-Männchen Mobuto sei nicht der Anführer einer "Gruppe", sondern einer "community", verstehe ich, die sich aus mehreren Gruppen zusammensetzt.

Als wir nach 45 Min. die Chimps erreichen, beschaffen sie gerade wieder mit lauten Gebrüll Protein fürs Frühstück. Und wieder soll ein Colobus dran glauben. Jetzt erkennt man gut ihre Jagdstrategie: Ein Teil der Gruppe hetzt das Opfer durch die Baumkronen, hoffend, dass es irgendwann ermüdet und beim Fluchtsprung den nächsten Ast verfehlt, zu Boden stürzt.

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Dort wartet, mitwandernd, der Rest der Gruppe, um den Rest zu erledigen.

Der Colobus entkommt aber.

Ein Männchen ist schon sichtbar müde, zeigt beim Gähnen seine beängstigend langen, spitzen Zähne. Mir fällt ein, dass ich zum Glück gegen Tollwut geimpft bin.

Ein anderer, nur die verlangten 8 m von uns entfernt, reißt gelangweilt ein Blatt neben seinem Lagerplatz ab und kaut lustlos. Man sieht, dass ihm ein Stück Fleisch lieber gewesen wäre. Ein drittes Tier findet unsere Nähe nur lästig und verzieht sich.

Ich beschränke mich derweil auf mein Fernglas, was ergiebiger ist als Fotos, die ich zu Hause in meinen Bildbänden in besserer Qualität habe.

Nach 90 Min. ist die Beobachtungszeit zu Ende.

Der Guide erklärt kurz (und mir unverständlich) etwas über einen Baum, dessen Blätter die Affen wohl fressen, wenn sie Husten haben. Oder war es doch der gleiche Baum wie gestern, der Menschenmedizin liefert?