Um 7.00 Uhr ist Treffen vor dem Büro mit den Rangern.

Ziemlich viele Touristen laufen/stehen schon herum. Jeder Gorilla-Familie werden 8 Leute zugeteilt, also einer mehr als in Uganda. Da sich die permits angeblich wie hot cakes verkaufen, sehe ich schon, dass man irgendwann mit Gruppengrößen à la Neckermann die Primaten heimsuchen wird.

Kleiner Luxus am Rande: Vor dem Büro steht ein Tisch mit Thermoskannen voller Tee und Kaffee, damit sich die Affen-Geilen vor der Wanderung noch stärken können.

Ich bin heute der SABYINYO-Gruppe zugeteilt. Unser Ranger ist Oliver.

Das briefing enthält dieselben Ge- und Verbote wie in Uganda: 7 m Mindestabstand, nicht essen, nicht rauchen in Gegenwart der Gorillas, kein Blitzlicht, keine laute Unterhaltung (ich gucke mir die beiden amerikanischen Ladies in unserer Gruppe an und denke: na hoffentlich kreischen die nicht beim 1. Blickkontakt oh my God!), nicht wegrennen bei Scheinangriffen . . .

Seelisch habe ich mich schon lange auf so einen Scheinangriff vorbereitet, sehne ihn sogar herbei. Irgendwo auf einer Webseite stand: Wenn ein Silberrücken auf Sie zugerannt kommt, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nur um einen Scheinangriff. Ignorieren Sie ihn einfach.

Ich musste unwillkürlich lachen: Wie, bitte schön, ignoriert man so einen Koloss, der mit seinen 200kg auf einen zustürmt? Ich jedenfalls würde mich sofort entzückt hinhocken und Blätter fressen.

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Wieder müssen wir erst 15 Min. mit den Jeeps fahren, halten zwischen einigen Häusern, bevor um 8.10 Uhr endlich die Wanderung beginnt. Wider Erwarten geht es überhaupt nicht bergauf – nur in der Ebene zwischen Feldern entlang.

Eine brusthohe Mauer am Rand eines Bambus-Wäldchens soll die Bevölkerung daran erinnern, wie weit sie ihren Ackerbau betreiben dürfen. Umgekehrt gelten für die Gorillas natürlich keine Regeln. Deshalb sind sie in der vergangenen Nacht auch erlaubter Weise über die Mauer geklettert und haben sich an den Eukalyptus-Sträuchern gütlich getan.