Alle sind begeistert, rekapitulieren noch mal schwärmerisch das soeben Gesehene.
Auf der Rückfahrt zum NP-Büro kommen wir am Gorilla Nest vorbei. Ich bitte den Fahrer, mich gleich hier abzusetzen. Ich habe keine Lust, mich zum Churchill-Jeep zurück kutschieren zu lassen, um dann den holprigen Weg noch mal mit Lamech und Brighton passieren zu müssen. Der Fahrer wird den beiden Bescheid sagen, dass ich schon im Hotel bin.
Nachmittags bestelle ich mir an der Bar meinen africa tea und will mein Tagebuch schreiben, komme aber nicht dazu. Als mir der nette Kellner das Tablett bringt, bleibt er stehen und fängt ein Schwätzchen an, erzählt, dass er – wie sein Kollege aus dem Speisesaal –
"Gastarbeiter" aus Uganda ist, seine Familie in Buhoma lebt, wo ich gerade herkomme, und all sein Geld spart, um bald ein Mädchen heiraten zu können, das zurzeit noch in Kampala studiert.
Am liebsten würde ich ihn ja gern bitten, sich eine 2. Tasse zu holen, sich einfach zu mir zu setzen, damit wir beim Tee weiter plaudern können. Aber das darf er bestimmt nicht, weil er im Dienst ist.
Jackson, der Manager des Hotels, hat's da leichter. Er kommt und erzählt, dass er heute gerade zurückgekehrt – aber noch off duty sei, fragt, wie es mir hier gefällt und ob er sich setzen dürfe. Ich klappe mein Tagebuch zu und berichte, dass ich diese Unterkunft für mich etwas oversized finde und das lokale Ambiente vermisse.
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Dieser hohe europäische Standard sei ja gut gemeint, doch ziehe ich persönlich im Urlaub rustikale Unterkünfte mit einheimischem Flair vor. Das wackelige Plastikbord im Badezimmer erwähne ich auch, lobe aber das überaus freundliche Personal, die wunderschöne Aussicht vor den Bungalows, das üppige Frühstücks-Buffet. Nur zum Abendessen hätte ich gern mal regionale Küche.
Jackson schlägt ein vegetarisches Curry vor mit Kochbanane, Yams, Nüssen und Chapati, das er mir zubereiten lassen will. Ein Angebot, dem ich natürlich nicht widerstehen kann.
Es schmeckt auch ganz vorzüglich.