Heute müssen wir bis 9.30 Uhr wandern, bis wir unsere Rucksäcke ablegen können.

Das auch nicht nur, damit wir unbeschwert von Gepäck unsere Fotos machen können.

Die Tracker bewachen sie, damit nicht hinter unseren Rücken Gorillas an die Rucksäcke rangehen und unsere Lunch-Pakete rausfischen.

9.30 Uhr.

Die Beobachtungszeit beginnt gleich mit dem Chef. Während andere SR sich gern im Hintergrund halten, um uns und seine Damen verdeckt überwachen zu können, sitzt der hier offen auf einer Lichtung. Ein beeindruckend großes Gesicht, rabenschwarz, ruhige Augen. Ganz in seiner Nähe turnen ein 8 Monate altes Wollknäuel und ein 2Jähriges Mädchen herum – teils am Boden, teils in den Bambusstangen.

Isn't it cute! Flüstern wir alle gleichzeitig.

Auf die 7 m Distanz scheinen die Ranger überhaupt nicht zu achten. Bis auf ein oder zwei Meter lassen sie die kleinen Clowns an uns heran, die oft mitten im Spiel innehalten, als wollten sie uns Gelegenheit für schöne Portraitfotos geben.

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Rücksichtsvoll wechseln wir uns auf den besten Standorten immer wieder ab.

Cathy tippt mir auf die Schulter, zeit nach hinten: Da sitzt ja auch noch einer. Ganz lässig schaut er uns von hinten zu, vielleicht sogar beleidigt, dass wir ihn(sie?) noch gar nicht als Model registriert haben.

Inzwischen ist es 10.00 Uhr – Zeit für die erste Siesta nach dem morgendlichen Gorilla-Frühstück. Die Dame links neben dem SR sieht auch wirklich schon etwas schläfrig aus, kippt müden Hauptes langsam vornüber, kann ihre Augen kaum noch offen halten und nickt schließlich ganz ein.

Nur ihr Gatte wacht noch.