Als immer mehr Touristen eintreffen, ist der Platz schnell überfüllt und laut. Gut, dass Regine und ich nur eine Mini-Reisegruppe sind. So packen wir einfach unsere Sachen wieder ins Langboot und suchen uns eine andere Steininsel, wo wir ungestört baden und uns ausruhen können.
Die Rückfahrt zum Resort ist wieder von einem heftigen Tropenregen begleitet, mein Poncho daher sehr nützlich.
Regine legt sich erst mal hin. Ich dusche, ziehe mich um und wandere zum Ende der kleinen Halbinsel des Resorts, suche am Boden, in den Sträuchern nach Insekten, kleinen Reptilien und genieße einfach die Stille.
4. 4. 07 Mittwoch
Frühstücken dürfen wir heute nach Belieben, weil wir erst um 10.00 Uhr zu einem Nature Trail aufbrechen.
Der kleine Mann, der sich als unser Führer vorstellt, entschuldigt sich gleich für sein schlechtes Englisch, da er nur eine Basis-Schulausbildung habe. Er zeigt uns die Ratan-Pflanze, von er es mehrere Sorten gibt, haltbare und weniger haltbare.
An Grab eines Iban-Häuptlings bleiben wir stehen und hören etwas über die für unser Gefühl reichlich gruseligen Begräbnissitten der Iban. Ein Jahr nach dem Tod, werden der Leichname wieder ausgegraben, die Knochen von Fleischresten gesäubert und abermals begraben. Geschenke auf dem Grab reichen von kleinen Geldbeträgen, Nahrungsmitteln bis zu Fläschchen mit Hochprozentigem . . . für ein fröhliches Prost im Jenseits.
Mein Highlight dieser Wanderung eher die Hängebrücke – die längste, über die ich je gewackelt bin. Da vor und hinter mir auch Leute versuchen, das Gleichgewicht zu halten, ist das eine ziemlich kippelige Angelegenheit, und ich bin trotz des Sicherheitsnetzes auf beiden Seiten froh, dass die Brücke irgendwann zu Ende ist. Dort dürfen wir noch einen Hochstand erklimmen, der außer einer wenig spektakulären Aussicht nichts zu bieten hat. Und das war's dann auch schon.
Um 12.00 Uhr holt uns ein Langboot ab und bringt uns in 30 Min. Fahrt zu unserem homestay bei einer Iban-Familie. Die Idee ist gut, Touristen mal nicht in Luxusunterkünften abzuladen, sondern bei Einheimischen, die auf diese Weise nicht nur am "Kulturaustausch" teilhaben (profitieren mag ich nicht sagen, weil sich der auch nachteilig auswirken kann), sondern auch ein kleines Nebeneinkommen erzielen, mit dem Kleidung beschafft – und Schulsachen bezahlt werden können.