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Tom liegt in der Badewanne und denkt nach.
Über das Leben.
Süß ist es.
Er betrachtet seine Füße.
"Du hast schöne, zufriedene Füße", hat Ellen eben noch gesagt. Süß ist sie. Tom hat ihr nicht erzählt, dass ein Kölner Orthopäde seine Fuesse einmal ganz nüchtern mit "Grösse 44, Senk- Platt- und Spreiz" beschrieben hat.
Wenn er nun seine Füße, die links und rechts neben der kalt glänzenden Edelstahlarmatur auf dem Wannenrand ruhen, einer sehr sorgfältigen Prüfung unterzieht, muss er allerdings Ellen recht geben. Seine Füße sind schön!
Ihm gefaellt die schlanke, leicht geschwungene Form mit den ausgeprägten, aber sanften Rundungen der Knöchel und Zehen. Ja, seine Füße, die in den vergangenen Wochen schokoladenbraun geworden sind, signalisieren dem Kopf, der auf dem gegenüberliegenden Wannenrand liegt:
Hey, du bist zufrieden!
Tom hat spekuliert. Tom hat gewonnen. Mit superriskanten Call-Optionen hat er nach einer scheinbar endlos langen Talfahrt des US Dollar spontan auf einen steigenden US Dollar gewettet. Und so kommt es. Er hat seine Call-Optionsscheine vor zwei Wochen gewinnbringend verkauft. Sein Einsatz von 20.000 Dollar ist im handumdrehen mehr als verzehnfacht worden. 200.000 Dollar. Easy money. Wie geil. Wie grell. Wie galaktisch!!
Kasino-Kapitalismus nennt es Ellen.
Tom neigt jetzt ohne besondere Anstrengung den Kopf leicht zur Seite, blinzelt ein wenig, laesst die Augen langsam forschend hin und her wandern und haelt dann ruhig inne. So geniesst er durch den seidenen Schleier seiner starken Kurzsichtigkeit, die den tropischen Badepavillon, in dem er sich befindet, wie mit einem Weichzeichner verfremdet, Ellen’s dunkelbraunen, schlanken Körper hinter der Glasscheibe.