Die wollte ich mir morgen ansehen. Denn es begann schon dunkel zu werden. Nun habe ich seit der Bundeswehr keine Angst mehr im Dunkeln. Aber: Ich hatte zwar meine 1-€-Laden-Notbrille mit. Aber im Dunkeln einen ausländischen Stadtplan lesen? Aber alles kein Problem. Sydney ist m. E. nachts am schönsten. Alles ist wunderbar beleuchtet. Ich fand den Weg zu „Darling Harbour“. Ich schritt die Hafenpromenade entlang und konnte nicht glauben wo ich war. Ich hatte Angst aufzuwachen und der Traum könnte vorbei sein. Aber es war kein Traum denn ich war wach. Die beleuchteten Schiffe und Restaurants die mir zuriefen, komm an Bord. Wäre nicht mein Shuttle-Bus zum Schiff gegangen ich wäre noch geblieben. Einfach auf einer Hafenmauer sitzen und den Augenblick genießen. Sydney morgen komme ich wieder. In der Seemann’s Mission traf ich den Kapitän des Schiffes das neben uns am Kai lag wieder, der mit mir im Shuttle zur Mission gekommen war. Wir unterhielten uns schon im Bus. Sein Schiff nimmt auch Passagiere mit aber ihm war das noch nicht passiert. Er war Kroate aber sein Schiff war deutsch. Wir flachsten ob ich nicht auf sein Schiff wechseln könnte aber er hätte sicher keinen Pool und keine Sauna und keinen Sportraum.

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Doch hatte er. Alle deutschen Schiffe hätten das. Wir verstanden uns so gut dass er mir zum Abschied ein Geschenk machte. Es war ein Beutel aus Leder in dem man Münzen aufbewahren konnte. Er fragte mich ob ich wisse was das sei. Es sei ein typisches australisches Geschenk und Frauen würden es gerne anfassen. Es war ein Beutel aus der Haut eines Känguruhs-Hodens. Ich weiß nicht warum ich die folgende Nacht nicht schlafen konnte. Das Laden der Container war zur auch nicht leise aber das heute Erlebte und das was ich morgen vorhatte war Stoff genug für eine schlaflose Nacht. In Sydney bekamen wir einen neuen Passagier. Er war im South-Africa geboren und nach New Zealand ausgewandert. Wir wurden gute Freunde. Aber das konnte ich da noch nicht ahnen. Als ich ihm erzählte was ich heute vorhatte wollte er unbedingt mit. Aber das ging nicht weil er seinen Bordpass noch nicht hatte und somit das Schiff nicht verlassen konnte. Ungeduldig wartete ich am Hafeneingang auf den Shuttle-Bus. Ich hatte alles schon zuvor geplant. Eine halbe Stunde mit dem Shuttle zur Seemann’s Mission und dann noch eine halbe Stunde zu Fuß. Ich hätte einen kostenlosen Bus nehmen können. Aber das war mir alles zu unsicher. Als ich ankam war ich geschwitzt weil meine Schritte wohl doch etwas groß waren. Ich war in der „Bridge-Climbing“ Station. Ich meldete mich für die kurze Tour von 2,5 Stunden an denn noch heute würde mein Schiff Australien wieder Richtung Neuseeland verlassen. Ich war in einer internationalen Gruppe von 12 Personen. Der Älteste war 69 Jahre. OK ich muss sagen das Wort Bridge-Climbing ist etwas übertrieben. Bridge-Walking wäre treffender. Das ist aber marketingtechnisch wiederum ungeschickt.