Zu Beginn standen wir alle im Kreise und jeder musste sich vorstellen. Als ich erzählte das ich mit einem Frachtschiff in Australien sei und heute noch nach Neuseeland weiterfahre hatte ich die Aufmerksamkeit für mich. Einer wollte wissen was für ein Frachtschiff es sei. Und der Tour-Guide wusste sogar das der Hafen „Port Botany“ heißt. Wir wurden gebrieft und in Overalls gesteckt. Alles musste festgebunden sein. Die Sonnenbrille und die Baseballmütze wurden festgeklippt. Kamera war nicht erlaubt. Jeder bekam einen Beckengurt mit einem Karabinerhaken mit den man sich an das Sicherungsseil einklinkte. Außerdem waren wir mit den Guide über Funk verbunden womit er uns Anweisungen und Informationen gab. Dann ging es los. Im Gänsemarsch ging es auf den Stahlträgern der Brücke entlang. Treppen hoch und wieder hinab. Kein bisschen Angst. Unter uns Auto’s die über die Brücke fuhren. Hätte einer runtergespuckt die Autos hätten die Scheibenwischer angestellt. An der höchsten Stelle waren wir 134 Meter hoch. Unter uns nur Wasser und Schiffe. Der Guide sagte es dauere 6 Sekunden bis nach unten. Es hätte aber noch keiner nachgemessen ob das wirklich stimme.
 
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Er würde es lieber sehen wenn wir wieder komplett zurückgehen würden. Wahrscheinlich des Trinkgeldes wegen. Auf dem Zenith der Brücke wurde von jedem ein Foto mit der Oper im Hintergrund gemacht das später für teuer Geld zu erstehen war. Deshalb waren Kameras nicht erlaubt. Ich habe von unserer Gruppe keinen gesehen der das Foto nicht erstanden hätte. Ist halt ein einmaliges Souvenir. Außer dem persönlichem Foto gab es noch ein Gruppenfoto und ein Zertifikat. I’ll never forget that in my life. Auf dem Schiff wurden sie grün vor Neid als ich Foto’s und Zertifikat zeigte. Ich konnte nicht anders ich war so voll Adrenalin wie nach einem Bungee-Sprung. Wieder an Bord ging es weiter nach Neuseeland. Nach Bluff. Kennt keiner, muss auch keiner kennen. Ein Schiff pro Woche. Aus europäischer Sicht ist das das Ende vom Ende der Welt. Für mich persönlich der entfernteste Ort der Reise. Da Neuseeland wesentlich näher an der Antarktis liegt als Australien ist es auch kälter. Es war zwar Frühling in New Zealand (NZ) aber doch empfindlich kalt. Da die Hafeneinfahrt nicht sehr breit war und ein starker Wind ging entschlossen sich Pilot und Kapitän erst am nächsten Tag in den Hafen zu fahren. Musste Neuseeland halt noch eine Nacht auf mich warten. Ich hatte meinen neuen Passagier schon gelöchert und nach Neuseeland ausgefragt. Auswandern und so. Er sagte NZ sei kein Paradies. Es hätte auch seine Probleme. In NZ gab’s keinen Shuttle-Bus zur Seemann’s Mission so wie in Australien. Ist halt alles etwas kleiner. Mit Helm und Sicherheitsweste stiefelten wir zum Harbourbooth. Ich überlies Peter das reden, er war schließlich „Einheimischer“. Die Einwohner heißen hier Kiwi's. Maori's die Ureinwohner. Peter machte den Fremdenführer obwohl er auch noch nie hier war. Wir gingen in ein Marine-Museum. Und ich trank mein erstes und einziges neuseeländisches Bier. In dem Pub trafen wir den einzigen Deutschen der in Bluff lebt. Und tatsächlich er konnte noch deutsch, ist aber seit 1966 out of Germany. Weiter ging’s nach Port Chalmers.