Eine akribische Reisevorbereitung! Denn schnell ist uns klar, dass wir eigentlich immer noch viel zu viel sehen wollen und daher gut planen müssen. Aber grau ist bekanntlich alle Theorie: Wie oft werde ich auf unserer Tour später unseren Reiseführer zur Hand nehmen und spontan die Tagesetappe abändern. Nach ein paar Tagen in Sydney geht es bereits weiter. Ein Inlandflug soll uns ins 2000 Kilometer nördlich gelegene Cairns in Queensland bringen. Erst nach einer Verschnaufpause von einer Woche wollen wir von hier aus zurück nach Melbourne fliegen, um mit einem neuen Mietwagen weitere Ausflugsziele in Victoria anzusteuern. Und nach 33 Tagen wird es dann zum letzten Mal heißen: Sachen packen, Rucksack schultern und ab in den Flieger, wenn unser Monat in Australien um ist und es zurück nach Deutschland geht. Doch davon wollen wir jetzt noch nichts wissen, die ganze Reise liegt ja noch vor uns!

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Unser frühmorgendlicher Flug führt uns von Hamburg zunächst nach London. Erst hier steigen wir in die Maschine der australischen Fluggesellschaft Quantas, die uns mit dem obligatorischen Tank-Zwischenstopp in Hongkong nach Melbourne bringt. Den langen Flug habe ich mir noch schlimmer vorgestellt. Zwar gelingt es mir nicht wie anderen Fluggästen, mich durch 20-stündigen Konsum des Bordkinos ins Hollywood-Nirwana befördern zu lassen, aber immerhin: Ein wenig Schlaf finde auch ich und dank der Thrombosespritze beunruhigen mich auch meine angeschwollenen Füße nur wenig. Munter lassen Martin und ich uns daher von dem englischen Steward alles servieren, was die Bordkarte zu bieten hat. Wenngleich wir nie dahinter kommen, nach welcher Zeitzonenberechnung an Bord Frühstück, Mittag- oder Abendessen serviert werden. Daher frühstücken wir nach unserer vermeintlichen Nachtruhe überraschenderweise ein Rindersteak. Aber okay, wieso nicht. Erst als der Steward nach angelsächsischer Tradition zwei dicke Marshmallows ungefragt in meinem Kakao versenkt, die sich kurz darauf in glipschig-klebrige Schwaden auflösen, lerne ich seine Offerten dankend abzulehnen.
 
Trotz Fensterplatz können wir in der Tiefe unter uns nur selten Land- oder Wassermassen ausmachen. Der Landeanflug über Hongkong entschädigt aber großzügig für die vergangenen Stunden, indem er einen Panoramablick über die Buchten und vorgelagerten Felsinseln der Stadt bietet. Ein bisschen Nervenkitzel ist auch dabei, da die Landebahn direkt am Wasser liegt und wir uns beim Anblick der näher und näher kommenden Wasseroberfläche fragen, ob wir unwissentlich in ein Wasserflugzeug gestiegen sind oder ob doch noch fester Boden unter den Tragflügeln der Maschine erscheinen wird. Hongkongs tolle Lage überzeugt uns und die Stadt landet auf unserer langen Liste noch zu besuchender Orte.