Durch die vielen Natursendungen, Reiseberichte, Bildbände und nicht zuletzt durch meinen Reiseführer hatte ich mir eine ungefähre Route zurechtgelegt, die mich innerhalb eines Monats von Los Angeles nach Las Vegas und von dort aus zu den zahlreichen Nationalparks des Westens bringen sollte. Nachdem ich dann von Salt Lake City nach Seattle, Vancouver (Kanada) und San Francisco weiter hinunter nach San Diego, Tijuana (Mexiko) und wieder zurück nach Los Angeles fahren würde, würde ich am 13. September wieder pünktlich zum Unterricht in Augsburg erscheinen.
 
Während dieses Monats besichtigte ich die oben beschriebenen Städte. Doch nicht sie waren es, die mir in Erinnerung bleiben werden, sondern die wunderschöne Natur dieses riesigen Kontinents.

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Nachdem ich in Australien gemerkt hatte, dass mich die endlosen Weiten und die leuchtenden Farben der roten Erde und des strahlend blauen Himmels mehr als alles andere faszinierten, wollte ich auch diesmal die Wüsten des mir so fremden Landes kennen lernen. Mich reizt an den menschenleeren, vegetationslosen Gebieten das Gefühl, allein auf der Welt zu sein. So kam es auch schon mal vor, dass ich mich einfach nur hinstellte, mich um mich selbst drehte und dabei den fernen, nicht enden wollenden Horizont beobachtete. Erst dann wird einem bewusst, wie winzig klein wir Menschen doch sind und wie groß unser Heimatplanet ist, der so viele schöne Naturwunder zu bieten hat, die man gar nicht mit Worten beschreiben kann. Ich habe oft versucht, die Eindrücke auf Fotos festzuhalten, doch diese können, genauso wenig wie meine Erzählungen, nicht die Schönheit der Natur und des Moments widerspiegeln. Meine Tante hat erst kürzlich ganz richtig gesagt: „Manche Orte sollte man selbst bereisen, um davon sprechen zu können.“