Ich verschaffe mir zuallererst einen Überblick über den Badwater Point. Die Parkplätze befinden sich gleich neben der einspurigen Straße, die wohl durch das ganze Death Valley führt. Von dort aus hat man eine gute Sicht auf das Areal mit dem Salzsee, der, wie ich sie bezeichne „Straße des Todes“ und der endlos zu sein scheinenden, kargen Wüste aus Geröll, Sand, Salz und Steinen. Man kann nur erahnen, wie weit sie ins Nichts reicht. Es befindet sich zwar gegenüber eine Gebirgskette, doch die falsche Einschätzung der Entfernungen hat schon so einige Menschen in die Irre geführt und in den Tod getrieben.
Die „Straße des Todes“ ist ein etwa 10 Meter breiter Streifen aus festgetretenem Salz, welche ungefähr 500 Meter in die Wüste führt. Ich nehme an, dass die vielen Menschen, die diese Stelle im Laufe der Jahrzehnte besucht haben, dafür verantwortlich sind, dass sich dort eine Art Straße gebildet hat, welche fast geradewegs ins Nirgendwo führt. Sie beginnt gleich am Anfang des Badwater Point, wo sich auch ein kleiner seichter Salzsee mit schönen Salzkristallen befindet, der trotz der heißen Temperaturen nicht austrocknet. Das klare Wasser wirkt durch die Algen, welche sich am Grund des seichten Tümpels befinden, fast gelblich, Die weißen Salzkrusten die bis an die Wasseroberfläche reichen, sorgen für eine Art „Streuselkuchen“-Effekt.
Zusammen mit einigen Touristen gehe ich über einen breiten Holzsteg zu dem Salzsee, um Fotos zu schießen. Aber jetzt will ich unbedingt auf der „Straße“ entlang gehen. Um möglichst gute Fotos von dieser unbeschreiblich trostlosen und doch so anmutig wirkenden Gegend zu schießen, enteile ich der Gruppe von Touristen, die mir sonst wahrscheinlich andauernd ins Bild laufen und meine so lieb gewonnenen Naturaufnahmen zerstören würden.

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Ich betrete also zum ersten Mal in meinem Leben das „Tal des Todes“.
Das laute Knirschen des Salzes unter meinen Füßen begleitet mich auf meinem Weg. In so vielen Western wird das Death Valley als Schauplatz für den Kampf mit dem Tod durch Verdursten und Hitzschlag oder ähnlichem benutzt. Diese Szenen sind mir bekannt und laufen in meinem Kopf ab, während ich die Wüste betrete. Schon so oft hatte ich mir beim fernsehen gedacht: „Mensch, du siehst doch vor dir zumindest das Ende des Tales und Berge.“ Und ich dachte immer, dass wenn der Schauspieler die Berge erreicht hätte, würde er dahinter schon wieder etwas Zivilisation und Wasser, oder zumindest Bäume und Schatten vorfinden. Ich wollte ihm dann zurufen, dass er doch, wenn er schon das rettende Ziel vor Augen hätte, wenigstens schneller laufen könnte und nicht so herumschleichen sollte.