Die Sonne scheint mich langsam verbrennen zu wollen. Um dem grellen Licht des Salzes zu entgehen, laufe ich meist mit gesenktem Blick. Aber sobald ich den Kopf hebe, um mich umzusehen, merke ich, dass ich wirklich kaum mehr richtig sehen kann. Es fühlt sich so ähnlich an, als ob man für ziemlich lange Zeit in die Sonne gesehen hätte. Alles erscheint schwarz vor den Augen und wegen dem hohen Salzgehalt in der Luft, fangen meine Augen an zu tränen. Ich habe nun nicht mehr nur das Gefühl, von der beißenden Sonne verbrannt zu werden und auszutrocknen, sondern zu guter Letzt auch noch zu erblinden. Zwar habe ich mir vorgenommen, das Tal des Todes länger zu genießen und mir einen Gesamteindruck dieses unwirklichen Ortes zu verschaffen, doch meine Vernunft treibt mich zurück zum Parkplatz. Ich mache also kehrt und gehe wieder Richtung rettender Zivilisation. In dieser extremen Stille die dort herrscht, wo ich mich gerade noch befinde, konzentriere ich mich auf das Knirschen des Salzes unter meinen Füßen, die nach wie vor wie automatisch einen Schritt nach dem anderen machen und dabei die magische Anziehungskraft des Salzes überwinden müssen. Ich glaube, dieses Geräusch werde ich nie vergessen.

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Fast außer Atem komme ich wieder am Parkplatz an. Sofort gehe ich zu meinem Auto, um einen kräftigen Schluck Wasser zu nehmen. Fast blind stecke ich den Autoschlüssel ins Schloss und öffne die Türe. Die Frau im Besuchszentrum hatte also Recht gehabt mit ihrer Aussage. Mit brennenden und zusammengekniffenen Augen taste ich nach einer Flasche Wasser. Aus dem einen Schluck wird dann jedoch ein ganzer Liter. Man kann sich kaum vorstellen, dass man innerhalb einer halben Stunde so viel Wasser verliert und das Gefühl bekommt, auszutrocknen. Als ich mir mit der Hand über meinen Mund fahre, schmecke ich das Salz auf meiner Haut.