Nun war ich aber selbst hier in der Wüste, zwar ohne Pferd und Sattel, aber doch ließ sich die Situation durchaus mit meiner vergleichen: Ich bin allein in der Wüste, es hat 54 Grad und ich kann die rettenden Berge vor mir sehen. Aber noch während ich den Gedanken verfolge, dass man ja schneller gehen könnte, wenn man es so weit geschafft hätte, bemerke ich, dass es schlicht und ergreifend gar nicht möglich ist. Der Boden zieht meine Füße wie ein Magnet nach unten. Egal wie sehr ich es will, ich kann nicht schneller gehen. Meine Beine bewegen sich fast wie im Zeitlupentempo vorwärts. Und trotz dieser langsamen Bewegungen bin ich schnell außer Atem. Mein Mund trocknet aus, da es fast unmöglich ist, durch die Nase zu atmen. Ich fahre mir mit der Zunge über die Lippen, um zu verhindern, dass sie durch die Trockenheit einreißen, doch es ist schon zu spät. Das Salz fängt an, überall auf der Haut zu brennen.

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Durch die sengende Hitze verliere ich sehr viel Wasser und habe das Gefühl, bis auf die Haut nass geschwitzt zu sein. Immer wieder trinke ich einen Schluck aus meiner Wasserflasche. Aber ich merke bald, dass die Menge kaum ausreichen wird. Fast im Minutentakt nehme ich einen Schluck Wasser zu mir. Um mich zu vergewissern, wie weit ich bisher ins Tal vorgedrungen bin und wie lange das Wasser noch reichen wird, blicke ich mich zum Parkplatz um. Wegen meines langsamen Tempos bin ich - entgegen meiner Vermutung - noch nicht weit gekommen. So langsam dämmert es mir, wie sich die Cowboys damals gefühlt haben mussten. Man denkt, man sei schon stundenlang unterwegs und hätte ein ganzes Stück Weg hinter sich gebracht und in Wirklichkeit ist man gerade mal 100 Meter weit gekommen.