Nachdem wir uns mittags in der Fressecke einer Shopping-Mall japanisch gestärkt haben, wenden wir unsere Schritte in Richtung Nordwesten, zum größten Buchladen der USA, Powells City of Books.

Dieser erstreckt sich vierstöckig über einen gesamten Häuserblock, verströmt aber im Inneren durch seine nahezu deckenhohen Naturholzregale eher den Charme eines Öko-Antiquariats.

Die Buchauswahl ist erschlagend, so dass wir wegen der Gefahr der Reizüberflutung nach Kauf einer detaillierteren Oregonkarte schnell das Weite suchen, obwohl draußen die erbarmungslosen 33° der Mittagssonne auf uns warten.

Durch relativ ruhige Straßen mit immer wieder interessanter Architektur gelangen wir in das Uni-Viertel, weiter auf der Suche nach den Boots (these boots are made for walking, kommt mir dieser alte Titel in den Sinn).

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Vorbei an netten Bars, Cafés und Microbreweries sowie reichlich skurrilen Gestalten retten wir uns vor der Hitze in einen abgefahrenen Laden mit Skaterklamotten, in dem es mit die besten T-Shirts gibt, die wir beide je gesehen haben. Zum großen Teil sind die Motive von jungen Künstlern entworfen, die eine Menge Talent haben.

Nachdem wir zwei als Mitbringsel erstanden haben und die Verkäuferin uns den entscheidenden Tipp geben konnte, machen wir uns nun zielstrebig auf zu Imelda‘s und Louie‘s Shoe-Store, wo wir endlich die langgesuchten Frye-Boots in Augenschein nehmen, für gut befinden und anschließend käuflich erwerben können.

Glücklich machen wir uns mit vollen Tüten auf den Rückweg, als uns der Zufall an einer großen Kunstgalerie vorbeiführt.

Da wir ohnehin schon wieder schwitzen und eine Abkühlung brauchen könnten, treten wir ein.

Die Galerie ist sehr groß und zeigt neben einer beträchtlichen Anzahl von Dali‘s und Picasso‘s auch einen Rodin sowie viele interessante zeitgenössische Künstler, auch aus den USA.

Nach einer Weile kommt das unvermeidliche kontaktaufnehmende „Hello,how are you?“ der Galeristin, auf das man am besten immer mit: “Fine, and you?“ antwortet.

Man kommt ins Gespräch, merkt wieder einmal, dass hier keiner Aachen, meist aber zumindest Köln kennt, erwähnt beiläufig, dass der noch irgendwo in der Galerie herumstreunende Sohn in Kürze in Ashland Kunst studieren wird und bald ist man umringt von drei netten Damen, die sehr interessiert nach den Details fragen.

Diese kann der inzwischen hinzugekommene Jungkünstler befriedigend erläutern, man stöbert im Internet nach der Ashland Academy, welche die Damen noch nicht kennen, deren Website sie jedoch jetzt mit Begeisterung studieren.