Wir fahren noch 50 km (auf Schotterpisten 2-3 Stunden) bis zur Laguna Verde, diese 17 qkm große und auf 4350 m gelegene Lagune ist wie ihr Name schon sagt smaragdgrün gefärbt, dies kommt von hohen Eisen und Bleigehalt, das ist auch der Grund warum die Lagune erst bei unter -20°C zufriert. Mit dem höchsten Vulkan der Welt, dem Licancabur, im Hintergrund ist es auch ein einmaliges Bild, hier ist es dann soweit unsere Akkus vom Fotoapparat brechen zusammen, ist ja wieder typisch, Gott sei Dank haben wir ja noch die Videokamera, damit können wir zur Not auch noch Fotos schießen.
Direkt neben der Laguna Verde ist die Laguna Blanca, welche ihr werdet’s erraten weiß gefärbt ist, bei windstillem Wetter ist die Oberfläche ein perfekter Spiegel für den dahinter liegenden Berg, dieses Glück ist uns leider nicht gegönnt, aber man kann ja auch nicht alles haben. Von hier aus ist es nur ein Steinwurf bis nach Chile, deshalb nutzen viele die Tour um gleich nach Chile weiterzureisen, so auch die zwei Engländer aus unserer Gruppe. Wir fahren also bis zur Grenze, dort steigen sie in einen anderen Bus und fahren nach San Pedro de Atacama weiter. Der Rest von uns fährt zurück zur Laguna Colorada, dort essen wir zu Mittag und nach kleineren Verdauungsproblemen meinerseits machen wir uns an den Rückweg nach Uyuni. Unterwegs halten wir noch mal an der roten Lagune um die Alpakaherde davor für immer festzuhalten. Wir fahren durch eine ganz andere Andenlandschaft zurück, vorbei an winzigen Dörfern in denen die Zeit stillstehen zu scheint und begegnen großen Lamaherden die an den Hängen weiden. Am Nachmittag kommen wir zu einem Tal mit eigenartigen Felsformationen – dem Valle de la Rocas, die Sonne scheint und es ist plötzlich wieder so heiß, dass wir all unsere Schichten an Kleidung nach und nach wieder ausziehen, man kann sich gar nicht vorstellen, dass wir heute früh noch gefroren haben.

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Am Abend erreichen wir Uyuni und beziehen wieder das Joya Andina Hotel, wo wir auch unser ganzes Gepäck gelassen haben. Als erstes gönnen wir uns eine ausgiebige Dusche, das Wasser war leider nicht ganz so warm wie erhofft – also saukalt - und dann klettern mit allen Decken die das Zimmer hergibt ins Bett, wo wir eine 1l Flasche Bier leeren und uns die Bilder unseres Ausflugs anschauen (es lebe die digitale Technik), dann dauert´s auch nicht mehr lange und die Müdigkeit fordert ihren Tribut.
Für heute hatten wir uns vorgenommen auszuschlafen, aber seit kurz nach sieben hämmert jemand mit einer unglaublichen Penetranz an unsere Tür, lange kann man das nicht ignorieren, denn wenn jemand so hartnäckig ist muss es ja wichtig sein, vielleicht geht unser Bus früher, oder das Hotel brennt, aber wie sich rausstellt, braucht der junge Mann unbedingt und sofort unseren Hotelvoucher (gestern wollte er ihn nicht und da Uyuni so eine riesige Metropole ist, besteht natürlich Fluchtgefahr) also bekommt er das scheiß Ding und mit dem ausschlafen ist´s mal wieder nichts gewesenJ.
Nach dem Frühstück erkunden wir Uyuni, aber allzu viel gibt’s hier nicht zu sehen, also machen wir uns auf den Weg zum ca. 2 km außerhalb liegenden Eisenbahnfriedhof. Immer auf den wenig und vor Allem sehr langsam befahrenen Gleisen laufen wir durch ein Stück sehr, sehr trostloses Land – der Wind peitscht über den sandigen graslosen Boden und treibt die hier abgeladenen Abfälle vor sich her, sogar Kadaver von toten Hunden liegen hier draußen, und eigentlich haben wir gar keine Lust mehr weiter zu gehen, aber schließlich sind wir da auf dem Cementerio de Trenes. Hier rosten unzählige alte Wagons und Dampfloks, die mit dem Aufkommen von Dieselloks überflüssig wurden, vor sich hin. Bei uns werden Höchstpreise für Schrott erzielt und hier verfaulen tonnenweise davon, auch wenn sich so manch einer hier und da ein Stückchen rausgeschnitten hat um die ein oder andere Reparatur an seinem Haus zu tätigen.