Früh morgens um 7 Uhr erreichen wir La Paz, die heimliche Hauptstadt und größte Metropole Boliviens. Eigentlich sollte uns jemand hier abholen, leider ist keiner da (warum immer wir?). Als uns einer der Busfahrer unseres Busses so verlassen Rumstehen sieht fragt er was los ist, und schnappt sich sofort sein Handy und ruft im Hotel an – 15 min. später ist unser Fahrdienst da – das nenn ich bolivianische Hilfsbereitschaft. Für unser Warten durften wir dann gleich noch umsonst ein Frühstück abfassen und machen uns dann von unserem Hotel, Estrella Andina, auf um die nähere Umgebung zu erkunden. Bei den ersten Schritten erlebt man einen richtigen Kulturschock, nachdem man die Abgeschiedenheit und Ruhe des Hochlands hinter sich gelassen hat und in diese pulsierende Großstadt kommt. Dichter Verkehr und Unmengen Leute bevölkern die Straßen und ein nicht enden wollendes Hupkonzert tönt einem in den Ohren. Wir beschließen uns kundig zu machen was für Ausflüge man hier so machen kann und buchen bei Diana Tours, dem günstigsten Anbieter den wir finden konnten einen Ausflug für den nächsten Tag nach Tiwanaku, für heute kann sie uns leider nix mehr anbieten, empfiehlt uns aber den Touristenbus, der 2 mal am Tag seine Schleifen durch die Stadt zieht. Also machen wir uns auf zur Station, immer mit dem Reiseführer und der Stadtkarte in der Hand und sind der festen Überzeugung das es ja gleich um die Ecke sein muss, aber denkste La Paz ist weitaus größer als man denkt und vor allem liegt die Stadt an einem Bergrücken, so das der höchste Punkt bei 4100 m und der tiefste Punkt bei 3100 m liegt. Noch nie haben wir solche steilen Gassen und Straßen gesehen und überall sind Bretterbuden mit Ständen an den Bordstein gepflastert.

{{g_ads}}

Natürlich kommen wir zu spät um den ersten Bus zu erwischen, da der nächste erst Nachmittag um 14 Uhr abfährt machen wir uns wieder an den Aufstieg, über die Paseo El Prado, der Lebensader von La Paz laufen wir bis zur Plaza Pedro Domingo Murillo, dort befindet sich das Parlamentsgebäude und die Kathedrale, von hier aus machen wir das Stadtzentrum unsicher und laufen alle bekannten Plätze und Bauwerke in der näheren Umgebung ab. Beim Bummel durch die Gassen kann ich einfach nicht an den echten Alpaka-Zehensocken vorbeigehen. Diesmal machen wir uns rechtzeitig auf den Weg zur Busstation und erwischen ihn auch. Neben uns sind nur noch eine Handvoll anderer Touristen an Bord, und wir haben das Glück im Doppelstockbus oben ganz vorn zu sitzen, aber wie das mit dem Glück so oft ist, dauert es meist nicht sehr lange an und eine der drei anderen Mitfahrer muss sich unbedingt neben mich setzen, ich versteh es echt nicht, der ganze Bus ist leer und diese in der Tat sehr eigenartige Person muss sich neben mich, ach was sag ich fast auf meinen Schoß setzen um glücklich zu sein, aber gut der Hampelmann sitzt jetzt wo er sitzt und die Fahrt geht los. Über Kopfhörer erfahren wir in Deutsch an was wir gerade vorbeifahren und auch so einiges informatives, aber die meisten Sachen haben wir auf unseren Rundgang schon gesehen. Die Tour ist in zwei Teile geteilt und wir sind in erster Linie wegen dem zweiten Teil mitgefahren, nämlich dem am Stadtrand liegendem Valle de la Luna - Mondtal. Valle de la Luna ist wie der Name schon sagt eine Mondlandschaft, die über Jahrtausende durch Erosion und Klimagegensätze geformt wurde, graue Erd, und Steintürme und Säulen ragen mehrere Meter in den Himmel und hier und da wachsen ein paar Kakteen. Mit dem Citybus geht’s schließlich zurück, vorbei am Estadio Olympico Hernando Siles, dem höchstgelegenen Fußballstadion der Welt und durch die Nobelviertel von La Paz. Auf dem langen, steilen Fußmarsch zurück ins Hotel, statten wir dem berühmten Hexen- (oder auch Zauber-) markt einen Besuch ab.