Am Colcacanyon selbst ist er dann doch bereit den Bus zu verlassen – meine Überzeugungskünste („steig jetzt endlich aus, du wolltest doch unbedingt hierher, nur wegen dir sind wir hier, …“) tragen anscheinend langsam Früchte. Sehr langsam laufen wir zu einem der Aussichtspunkte und warten ob wir einige der mächtigen Andenkondore sehen. Wir schauen hinab in die Schlucht des tiefsten Canyon der Welt (das zählt aber nur wenn man die umliegenden Berge mit dazurechnet – ansonsten ist und bleibt der Grand Canyon der größte seiner Art) und wundern uns über die Unmengen an Touristen, denn überall steht geschrieben, dass dies eines der meistunterschätzten Gebiete Perus ist – da haben wir aber Glück gehabt, dass nicht jeder hierher gekommen ist, denn auf dem Parkplatz fährt ein Reisebus nach dem anderen vor und spuckt seine Ladung Touristen aus – und wir sind in der Nebensaison,da möchte ich auf keinen Fall hier sein, wenn viel los ist. Bei dem ganzen Lärm den die ständigen Neuankömmlinge machen, sehen wir alle Chancen schwinden heute noch die hier lebenden Kondore zu sehen. Wir gehen zu einem anderen Aussichtspunkt um Jörg, der mittlerweile aussieht wie ein Magersüchtiger, noch etwas zu trinken zu kaufen, dabei passiert es, zwei der riesigen Raubvögel gleiten über uns hinweg und segeln auf den hier herrschenden Aufwinden, natürlich alles viel zu schnell für Foto und Film. Beim Weg zurück zum Bus müssen wir erst noch mal am Klo halten – an eine „Pisco-Vergiftung“ glauben wir mittlerweile nicht mehr, sondern er hat so richtig schön die Scheißerei und jeder Schluck den er trinkt, wird mit einem Toilettengang belohnt.

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So kommt es auch, dass er während der Rest der Gruppe noch eine Wanderung macht, im Bus liegen bleibt. Wir gehen zurück an die Schlucht und laufen weg von den überlaufenen Aussichtsplattformen in etwas ruhigere Gegenden, hier erklärt uns der Guide alles über die verschiedenen Pflanzenarten und auch einiges über die hier lebenden Andenkondore, sie haben eine Flügelspannweite von bis zu 3,2 m, wiegen bis zu 11 kg und erreichen ein Alter von ca. 70 Jahren. Sie sind zwar Raubvögel aber ernähren sich hauptsächlich von Aas.