Norbert und Birte amüsierten sich prächtig in den Fluten und auch den anderen schien es Spaß zu machen. Trotzdem, mich bekamen keine zehn Pferde hinein. Was Wasser betrifft, bin ich wirklich ein Angsthase, das gebe ich offen zu. An Land ziehe ich Begegnungen mit wilden Tieren vor, ich weiß ja nicht, welche Ungeheuer in so einem dunklen Gewässer auf mich warten, vielleicht taucht genau neben mir das Ungeheuer vom Amazonas auf? Nein Danke.
Gegen Abend, eine Stunde vor Sonnenuntergang, fuhren wir nacheinander in zwei Gruppen in einem kleinen Kanu auf den See hinaus. Die ganze Zeit hielt ich die Kamera in der Hand, nach der Anakonda Ausschau. Sie sollte zwischen sieben und acht Meter lang sein, also eine Größe, die sich nicht so leicht übersehen ließ.
Das Wasser war dunkel und absolut ruhig. Wir hörten nur das leise Eintauchen des Paddels. Vögel flogen von einem Ufer über uns hinweg zum anderen, es waren wieder die gelb-schwarzen Cassiques. In einem niedrigen Baum neben uns gluckste und blubberte es. Wir wussten sofort, dass es nur die komischen Urwaldtruthähne sein konnten, die immer noch nicht gelernt hatten, wie man als Vogel ordentlich krächzt oder zwitschert.