Der Flug war nach einer halben Stunde zu Ende und wir landeten auf der Landebahn von Lago Agrio.
Als ich aus dem Flugzeug stieg, wurde ich fast von der schwülen Hitze erschlagen. Unser Gepäck wurde ganz nostalgisch einzeln auf einen grob gezimmerten Holztisch gehoben, und der Besitzer bekam es nur gegen Vorlage seines Tickets ausgehändigt. Als diese lang andauernde Prozedur endlich vorüber war, schleppten wir das Gepäck zum Bus, der uns nach Coca fahren sollte.
Wir zwängten uns in das vollbesetzte Gefährt und machten uns auf den holperigen Weg in die Dschungelstadt. Zum Glück brauchten wir nur eineinhalb Stunden, denn es war wirklich heiß und stickig im Bus und wir hatten nicht vor, auch nur eine Sekunde länger als nötig in der Enge auszuharren. Richard holte seine Weihnachtstüte heraus und ließ sie herumgehen. Nach einem mir bekannten Snickers (bei Schokolade kann ich einfach nicht ´nein` sagen) griff ich noch ein zweites Mal hinein. Das Milkyway war auch schnell verspeist, und zum Abschluss hielt mir Richard einen Kaugummi hin, den ich leider auch noch bedenkenlos annahm. Er sagte zwar vorher, dass es etwas sauer war, aber auf das, was dann kam, war ich wirklich nicht vorbereitet: Zitronen waren zuckersüß dagegen. Vielleicht hatte er mir den sauren Kaugummi auch extra deshalb gegeben, damit ich mal für ein paar Minuten still war... Die Freiluftfahrt
Endlich verließen wir die holperigen Straßen und fuhren durch die staubigen Gassen von Coca, auch ´Puerto Francisco de Orellana` genannt. Der gute Herr Francisco war Mitte des sechzehnten Jahrhunderts in der Gegend herumgereist und hatte den Amazonas dabei zufällig mal entdeckt.