Endlich auf meinem Bett, zog ich das Moskitonetz um mich herum, befestigte es unter der Matratze, damit keine Kakerlaken zu mir ins Bett gelangen konnten, und schrieb mit Hilfe meiner Stirnlampe noch die letzten Sätze in mein Tagebuch. Als mir die Augen vor Müdigkeit zufielen und ich meine eigene Schrift nicht mehr lesen konnte, machte ich das Licht aus und entschwand in wilde Urwaldträume. Am liebsten sollte die Zeit stillstehen, hier wollte ich bleiben im grünen Dschungel bei all den Moskitos und Schlangen. Ich war richtig glücklich. Ich glaube, beim Einschlafen lag ein zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen.

In der Nacht schlief ich wie ein Baby. Das lag wahrscheinlich am Bier.

 

 

 

 

 
Das Dschungelabenteuer
 
 1.Januar Schon um acht Uhr am ersten Tag des neuen Jahres waren wir auf dem Weg zum Flughafen. Ursprünglich sollte unser Flug nach Coca gehen, da jedoch wegen Umbauarbeiten der Flughafen in Coca geschlossen war, mußten wir nach Lago Agrio fliegen und von dort aus mit dem Bus nach Coca weiterfahren. Weil wir noch etwas Zeit bis zum Abflug hatten, wollte ich versuchen, noch einmal zu Hause anzurufen. In Cuenca hatte ich mir eine Telefonkarte gekauft, aber bei meinen Anrufen war keiner drangegangen. Nun versuchte ich  wieder vom Flughafen aus zu telefonieren. Doch keiner der Apparate in Quitos Flughafen wollte meine Karte akzeptieren! Drei Kartentelefone von verschiedenen Telefongesellschaften probierte ich aus, bis mir ein Flughafenangestellter sagte, dass die Karte aus Cuenca in Quito überhaupt keine Gültigkeit habe, sondern nur in Cuenca. Jutta ärgerte sich auch sehr darüber, sie hatte sich die gleiche Karte in Cuenca gekauft. Wenigstens hatte sie aber schon einen Anruf von dort aus tätigen können.
 

Um halb zehn startete schließlich unser Flugzeug  nach Lago Agrio. Von meinem Fensterplatz aus konnte ich sehr gut den Cotopaxi mit seiner schneeweißen Mütze sehen. Dank unseres Reiseleiters Richard dufte ich mit Jutta während des Fluges ins Cockpit, das war wirklich toll. Der Copilot erklärte uns die ganzen Berge und Vulkane, die aus den Wolken herausragten und wir drehten einen Bogen um den zerklüfteten Cayambe, den ich so von allen Seiten wunderbar fotografieren konnte. Wir waren so dicht dran, dass ich die kleinen Gaswolken, die aus dem Berg heraustraten, gut erkennen konnte. Im Hintergrund sahen wir auch den Cotopaxi noch einmal und die zwei Spitzen der Illinizas, Iliniza Norte und Iliniza Sur. Dieses Erlebnis werde ich, glaube ich, niemals vergessen.