Eine ausgeklügelte Ackerbautechnik und ein Terrassierungs- und Bewässerungssystems, das das Wasser aus dem Hochland der Anden in der wüstenhaften Region des Rio Moche verteilte, ermöglichten zwei bis drei Ernten im Jahr. Neben Mais als Grundnahrungsmittel, wurden auch Bohnen, Erdnüsse, Chili, Avocados, Kartoffeln, Kürbisse, Baumwolle, Getreide nachgewiesen. Auch sie stellten schon Chicha, das alkoholhaltige Bier her. Sie züchteten Enten, Meerschweinchen und eine Art von Lamas, die speziell an das Küstenklima angepasst war. Das Handwerk war hoch entwickelt. Die Moche verfügten über eine ausgeprägte Technologie der Metallverarbeitung. Neben Gold und Silber wurde auch Kupfer verarbeitet. Sie beherrschten auch die Legierung von Kupfer und stellten sogar Tumbago, eine Legierung aus Kupfer und Gold her. Sie waren dadurch in der Lage, Kupferoberflächen zu vergolden. Hinsichtlich der verfügbaren Technologien kann die Moche-Kultur mit der Kupferzeit und der Bronzezeit in Europa und dem Orient verglichen werden.

Die Werkstücke der Keramik machen einen starken Anteil unter den Funden aus und sind so lebensnah, dass sie als „keramisches Bilderbuch“ bezeichnet wurden. Berühmt sind die Steigbügelgefäße, die in ihren lebendigen und realistischen Darstellungen insbesondere bestimmte Menschen, daneben Tiere, Pflanzen, Dämonen, allerlei Tätigkeiten, Krieg, Liebesleben, Rituale und Mythologie bildlich darstellen. Unklar ist, ob es sich bei den vielfältigen Darstellungen erotischer Gegenstände und den überlebensgroßen von Geschlechtsteilen um spontane, lebensbejahende Äußerungen handelt oder ob auch dieser in den Bereich von Ritus und Religion gehört.

Speziell in der Massenproduktion von Keramikgefäßen fanden immer wieder Modeln Verwendung, die die Herstellung von großen Mengen gleichartiger Gefäße ermöglichten. Als Modeln wurden zweiteilige Formen aus Keramik verwendet, in die der frische Ton eingedrückt wurde. War dieser ein wenig getrocknet, ließen sich die jeweiligen Gefäßhälften problemlos aus den Formen entfernen und aneinander setzen. Obwohl die Nähte anschließend meist sorgfältig verputzt wurden, lassen sie sich bei manchen Gefäßen noch erkennen.