Zur Herstellung von Textilien verwendeten die Chimú die Wolle von Alpaka und Vikunja. Sie waren leicht zu färben und zu verarbeiten. Für höhergestellte Personen entstand so die Kleidung, aber auch Teppiche und sogar Zelte wurden erzeugt.
Die Chimú entwickelten das Goldschmiedehandwerk, das sie vermutlich von den Mochica übernommen haben, wesentlich weiter. Sie beherrschten das Gießen, Löten, Vergolden und konnten auch verschiedene Legierungen herstellen. Davon ist jedoch nicht mehr viel erhalten. Angeblich brachten die Inka nach der Eroberung des Reiches die besten Goldschmiedearbeiten nach Cuzco. Die meisten Kunstwerke wurden während der Conquista durch die Spanier eingeschmolzen.
1470 wurde der letzte König Minchancaman besiegt und das Chimúreich durch den Inka-Herrscher Túpac Yupanqui erobert und in sein Reich eingegliedert.
Chan Chan entstand etwa um 1300 und erstreckt sich noch heute über eine Fläche von 28 km². Sie war wahrscheinlich die größte Stadt der damaligen Zeit auf dem südamerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt, die aus Lehm errichtet wurde.
Chan Chan konnte von den Inkas mit militärischer Gewalt nicht besiegt werden. Deshalb leiteten die Angreifer den durch die Oase fließenden Fluss um, so dass die Einnahme der Stadt durch die bald eintretende Wasserknappheit möglich wurde. Die Stadt wurde nicht zerstört, weil sie mehr Wert auf Expansion als auf Reichtum legten. Das änderte sich aber schlagartig, als die Spanier das Inkareich eroberten. Von der gesamten Chimú-Kultur blieb nicht mehr viel übrig. Heute sind nur mehr riesige Flächen von Adobe-Bauten in mehr oder weniger schlechten Zustand und einige Festsäle vorhanden.
Zur massiven Zerstörung trägt auch der in den letzten Jahren auftretende El Niño bei. Jahrzehntelang fiel in dieser Gegend kein Regen, aber durch die Klimaänderung werden Stürme immer heftiger und verändern die wüstenähnlichen Küstengebiete.