Es war uns bei der Herfahrt gar nicht aufgefallen. Über zwei bis drei Kilometer zieht sich rechts und links der Straße eine Siedlung hin die mit gleichen Häuschen aus Adobeziegeln erbaut ist. Viele sind noch nicht ganz fertig, aber die Leute haben schon ein Stück ihrer Habe deponiert. So dokumentieren Landbesetzer, Mühlenarbeiter und Landarbeiter ihren Besitzanspruch auf die von der Regierung bereitgestellten Gebäude.
2002 ist das „Museo Tumbas Reales de Sipán“ in Lambayeque eröffnet worden. Es ist einer Moche-Pyramide nachgebildet und zeigt und erklärt die Moche-Kultur anhand von über 400 goldenen, silbernen und juwelen-besetzten Schmuckstücken und dem neuen Mausoleum des "Herrn von Sipán"
Der Direktor, der sogar hier im Museum wohnt, ist Walter Alva. Authentischer kann es nicht mehr sein. Und für uns ein kleiner Gag, der Mann kommt gerade den Weg entlang und begrüßt Claudia.
Wir haben ja schon einige gute und modern gebaute und eingerichtete Museen gesehen. Dieses hier gehört mit Sicherheit zu den besten die man auf der Welt besuchen kann.
Architektur und Einrichtung sind perfekt aufeinander abgestimmt. Und dann natürlich die sensationellen Funde die wir „in Situ“ als Replikate gesehen haben. Hier ist allerdings das Fotografieren und Filmen untersagt, und selbst im Internet finden sich keine Bilder. Schon gar keine die man sich zu seiner Bilderserie hinzukopieren könnte.
Nach all dem Prunk an Gold, Silber und Steinen, nach Kleidungen, Waffen, Werkzeugen, Keramik und Schmuck kommt zuletzt noch ein etwas Außergewöhnliches für ein solches Haus.
Da gibt es einen Raum in dem all’ die Toten die wir vorher gesehen haben, in Lebensgröße vor uns stehen. Arrangiert nach Geschichten und Legenden.
Und nach einem Knopfdruck fangen die an sich zu bewegen.
Seriös!? Nun ja. Aber anschaulich.
Nicht weit entfernt gehen wir dann um 1500Uhr zum späten Mittagessen. Und auch das ist wieder ein Genuss. Steffi hat sich für Ente mit Koriander, ich mich für Ziege mit dicken Bohnen entschieden. Beides prima.