Das Massaker deuten die Wissenschaftler als verzweifelten Versuch, die Götter zu besänftigen. Das Andenvolk fühlte sich von einer realen, übermächtigen Gefahr bedroht. Doch die blutigen Rituale konnten das Unheil nicht abwenden. Den Einwohnern blieb nur ein Ausweg: die Flucht. Sie brannten Tucume nieder und verließen die Stadt. Das Ende einer Hochkultur. Denn mit den Flammen verlosch die Jahrtausende alte Tradition des Pyramidenbaus in Peru.
Túcume wurde vermutlich verlassen, als man über die Ankunft spanischer Armeen berichtete, die auf außergewöhnlichen Tieren ritten (vorher wurde noch nie ein Pferd gesehen), worauf die Bevölkerung von Panik erfasst wurde. In der Tat wurden die Eroberer für mythologische Götter gehalten.
Wir gehen zuerst in das Museo de Sitio, bekommen dort bei den ausgestellten Modellen einen recht guten Eindruck von der ehemals gewaltigen, und auch in dem heutigen Zustand noch beeindruckenden Stadtanlage.
Offenbar wurde hier Einiges renoviert, denn wir können beobachten wie Arbeiter sorgsam, einen Standplan in der Hand, Gegenstände in den großen Vitrinen wieder aufstellen.
Die meisten Vitrinen sind gefüllt mit Keramiken aus den verschiedenen Epochen der Besiedelung von Tucume. Auch leider hinter stark spiegelnden Scheiben.
„Draußen“ bekommen wir wieder mit Reliefs verzierte Wände unter Schutzdächern zu sehen. Danach spazieren wir durch ein lichtes Wäldchen mit trockenen Akazienbäumen zu einem Treppenaufgang. Etwas mühsam ist da der Aufstieg über die ungleich hohen Stufen bis zu einer Plattform von der aus wir einen recht guten Überblick über das ganze Pyramidental bekommen.
Auf dem Rückweg durch die Akazien entdecken wir einige Agamen und ein winziges Vögelchen mit roter Brust und Kopf. Claudia weiß den Namen. Es ist ein Turtupillin.