Wir verkosteten frisch gepflückte Kakaufrüchte, Bananen und Grapefruits, und zum Nachtisch reichte man uns ein paar Termiten. Der Guide redete uns ein, die hätten einen tollen Minzgeschmack, wir nickten und schluckten. Doch all die Tiere, die man uns in den bunten Reiseprospekten versprochen hatte, haben wir nicht gesehen. Der dunkle Dschungel ist ein denkbar schlechter Ort um Tiere zu beobachten, und selbst der Guide war erschrocken über soviel Artenvielfalt die man uns da aufgeschwatzt hatte. Von Aras und Kaimanen keine Spur, dafür sahen wir Hoatzins: echte Punker-Vögel mit blau angelaufenem Gesicht und einem Zacken-Iro, und wer weiß, was die da die ganze Zeit gesungen haben…
 
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Machu Picchu – die vergessene Inkastadt.

 
 
Dann stand Machu Picchu auf dem Zettel. Schon früh am Morgen sind wir dorthin gewandert, der Nebel stieg aus den umliegenden Flusstälern hoch und gab langsam die Sicht frei. Bei Tagesanbruch ergossen sich bunte Touristenhorden in die Gassen der Inkastadt, die ansonsten nur noch von Meerschweinchen und Chinchillas bevölkert wird. Erst wollte ich Machu Picchu gar nicht sehen, bockig sagte ich zu Falk: „Was soll ich mir dort lauter Steine ankucken!?“. Aber dann hat mich diese alte Inkastadt doch begeistert, wie geschickt sie die Steine zu Tempeln, Terrassen und Klos zusammengesetzt haben! Und was die alles schon gewusst haben! Ihre astrologischen Beobachtungen sind heute noch beeindruckend.
 
Pelikane an der Küste von Paracas.
 
Weiter ging’s nach Norden, an die Küste von Paracas, wo wir Seelöwen, Humboldt-Pinguine und Pelikane trafen. Staunend betrachteten wir auch den „Candelabra“, die 120 m große Figur eines Kerzenständers im Wüstensand, deren Herkunft bis heute unklar ist. Wegen der extrem seltenen Niederschläge hat sich das 30 cm tiefe Bild über 1000 Jahre erhalten! Die letzten zwei Wochen unserer Reise waren angebrochen. Mein Geburtstag stand bevor und Falk hatte sich ein Geschenk ausgedacht: eine Dampferfahrt auf dem Amazonas. So führten wir etliche Telefonate mit Touristenbüros, aber die meisten verstanden kein Englisch und über dieses Schiff wusste niemand etwas genaues. Um zu dem Schiff zu gelangen mussten wir nach Iquitos fliegen, eine Stadt im Dschungel, knapp unter dem Äquator. Unsere Flugtickets wurden handschriftlich ausgefüllt und als wir mit Karte bezahlen wollten kuckten sie uns nur staunend an.