Aber später musste er dann doch einsehen, dass sie sich lausten. Jeden Morgen kam ein Boy, kehrte den ganzen Müll zusammen, und kippte alles in den Fluss. Wir sind zum Kapitän gegangen und haben gefragt, ob er weiß, dass die den ganzen Müll in den Amazonas werfen? „Wieso denn nicht, wird doch fortgespült!“ antwortete er. Müll, Plastikflaschen, Toiletten samt Klopapier und Damenhygiene, einfach alles landete im Amazonas, von dem wir glaubten, dass er ein Naturparadies sei. Und im selben Moment holten sie das Wasser zum Trinken daraus. Eines Nachts hielten wie an, um zwei Schweine zu verladen. Ich hörte sie schreien, als wäre ein ganzer Schweinetransporter umgekippt. Die Schweine fanden wir später im Maschinenraum wieder. Drei Tage weigerte ich mich nun schon, die Dusche zu benutzen, ich malte mir farbenfroh aus, wie das braune Duschwasser in das Klobecken spritzte und aus diesem direkt wieder an meine Haut. Irgendwann war ich so verschwitzt, dass ich mich doch überwand. Während ich nun duschte und Falk mir von draußen assistierte, schloss er gleichzeitig neue Bekanntschaften mit der Kokain-Mafia. Der Boss fragte ihn, ob er nicht ein Kondom voller Kokain schlucken könnte, Flugzeug bis München, dort gibt es dann einen Darmeinlauf… Falk lehnte dankend ab und sagte, da trinke er lieber mal ein Bierchen.
 
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Wir unterhielten uns mit einem Bauern, der Schwarze Kaimane fängt und schlachtet. Wir sagten: „Aber die sind doch streng geschützt!“ Doch davon wusste er nichts, woher auch? Bald wird Falk Paten-Onkel für die beiden Papageien neben uns, die mit Freuden “Mineralien” unter seinen Fingernägeln vorkratzten und mit ihrer dicken Zunge das Salz von seiner Haut leckten. Auch die Kinder neben uns tauten langsam auf. Die kleinen Jungs begeisterten sich für Falks schwere Wanderschuhe, die sie kaum zu halten vermochten, und die kleinen Mädchen begeisterten sich für Falks Muskeln. Sie integrieren ihn in ihr Spiel mit der Barbiepuppe und ins Poesie-Album muss er auch einschreiben. Lieblingsfarbe und Lieblingsschauspieler war schnell ausgefüllt, dann schrieb er in brüchigem Spanisch noch: „Warum schmeißt ihr den Müll in den Fluss?“. Sie lasen es laut und unterbrachen ihr Kichern. Auch die Erwachsenen, die eng rundum saßen, kuckten uns erstaunt an. Eine ungewöhnliche Frage! Für sie war das so normal, dass sie noch nie darüber nachgedacht hatten.