Weiter ging es durch den Dschungel, einmal mit dem Fahrrad, dann an einer Seilwinde durch die Baumwipfel und dann wieder mit dem Boot. An einer ruhigen Flussbiegung munterten uns die Guides grinsend zum „Schwimmstop“ auf. Wenn´s ums schwimmen geht lasse ich mich nicht lange betteln, also sprang ich rein in die schwarze Brühe. Jemand hatte uns erzählt, dass hier bei Hochwasser auch mal Kühe und tote Bauern vorbei treiben. Als ich wieder auftauchte realisierte ich, dass ich die einzige war, die rein gesprungen war. Falk sah mich mit verzogenem Mund an und unsere Guides tauschten stumme Blicke aus. Die Strömung trieb mich schneller als das Boot und bald machten sie mir aufgeregte Zeichen, dass ich schnell wieder ins Boot kommen soll. Drang da irgendwie das Wort “Anakonda” in mein Ohr??? Wir steuerten auf eine große Steinhöhle zu, in der Fischer vor ein paar Tagen eine Anakonda gesehen haben. Und das war diesmal kein Gringo-Scherz!!
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Der Schamane küsst Agathe!
Unser nächstes Dschungel-Camp lag direkt am Steilufer und jeden Morgen fehlte ein Stück mehr von der Uferwand. Deswegen machten sie dieses Ritual mit dem Schamanen: Am Nachmittag kam so ein gichtiger Opa in unser Lager und alle versammelten sich um ihn zu einer mehrstündigen Zeremonie für Mutter Erde, “Pachamama” in der Inkasprache. Erst dachte ich, was haben sie denn da wieder für eine ausgemergelte Gestalt für die Touristen angeheuert. Aber nein, es war ein echter Schamane. Erst mussten alle ein Koka-Blatt in die Hand nehmen und es mit Schlechtigkeiten besprechen, Falk hat kräftig mitgemischt. Der Schamane segnete diese dann (die Katze wurde dabei verjagt um negative Energien auszuschließen) und legte sie alle auf einen Teller. Dann wickelte er ganz viele Süßigkeiten aus und verteilte diese kunstvoll über den Koka-Blättern. Das ganze schnürte er zusammen und stiefelte mit dem ganzen Paket davon um es zu vergraben. Falk lästerte: „Der buddelt das heute Nacht bestimmt wieder aus und frisst es selber auf!“. Zum Abschied küsste der Schamane sogar Agathe!