Sylvester gab es ein Kostümfest auf dem Schiff, bei dem alle aus dem Rucksack improvisieren mussten. Falk hat sich als eine Art Fleischmade in seinen Schlafsack eingewickelt und ich trug weiße Thermo-Unterwäsche mit schwarzer „Hasskappe“ und Wanderschuhen. Aber gewonnen hat “Mister Penguino”, ein anderer Hiker, der sich nur aus schwarzen und weißen Mülltüten und einem Pappbecher als Schnabel als Pinguin verkleidet hatte. Zu später Stunde sah Falk eine Fledermaus am Schiff vorbeifliegen. Sein Englisch ist nicht ganz perfekt und so erzählte er jedem völlig begeistert, dass er den „Flying Mouse Man“ gesehen hatte. In diesem Zustand hat ihm das auch jeder geglaubt…
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Falk sieht den „Flying Mouse Man“.
Wieder an Land. Je weiter nördlicher man kommt, desto mehr lässt Ordnung und Sauberkeit nach. Die Klos laufen über, die Betten fallen auseinander, alles wird eben ein bisschen räudiger. In Villarica bestiegen wir einen noch aktiven, 2850 m hohen Vulkan. Mit Eispickel und Steigeisen kämpften wir uns nach oben. Aus der Ferne sieht das aus wie ein Lindwurm, wenn sich die Touristengruppen im Gänsemarsch durch den weißen Schnee nach oben schieben. Es hieß, vom Kraterrand kann man die brodelnde Lava sehen. Aber als wir oben waren hat uns der Nebel verschluckt, wir konnten nicht die Hand vor Augen sehen und starker Schwefelgeruch kroch in unsere Nasen. Der Rückweg war dagegen leicht: in speziellen Gummihosen konnte man die ganze Strecke auf dem Hinterteil hinunterrodeln.
Dann fieberten wir unserem nächsten Abenteuer entgegen: Rafting auf einem Wildwasserfluss. Wir fanden uns schnell mit Tischlermeister Fritz Bolle aus Genthin und seinem Freund Reinhard zusammen und bildeten das „Ossi-Boot“. Der chilenische Guide brüllte uns unaufhörlich Kommandos zu und fuchtelte wild mit den Händen, aber wir konnten einfach nicht links und rechts auseinander halten und überhaupt haben wir nie schnell genug reagiert. Ich glaube, der Guide war hinterher völlig fertig mit den Nerven, doch wir waren hellauf begeistert. Am Ende hat er uns wohl doch noch lieb gewonnen, er zeigte uns die Eskimo-Rolle (mit dem Schlauchboot!) und Tischlermeister Bolle wäre dabei fast ertrunken.