Während wir durch wahre Felder dieser schönen "Kanawases" - eine Sukkulentenart - fuhren, erklärte uns Erwin, daß es keineswegs selbstverständlich ist, daß wir bei der monatelangen Trockenheit derart viele Blüten zu sehen bekommen. Auf seiner letzten Fahrt durch diese Landschaft vor sechs Tagen blühte hier nicht ein Blümchen. Jetzt wußten wir, was es bedeutet: die Wüste lebt!
Zum Abschied von Namibia - die Grenze war nicht mehr weit - erklang noch einmal das Südwesterlied. Und zum Abschied von Namibia, das mir so unwahrscheinlich gut gefallen hat, möchte ich ein bißchen poetisch werden:
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In Namibia
Gleißende Sonne auf endlosem Sand
stehen wir an der Namib Rand.
Tot und ausgestorben scheint das Land,
doch eine unsichtbare Hand
zaubert Leben auch noch hier,
hin und wieder springt ein Tier.
Zarte Blumen - harte Pflanzen
lassen den Wüstenwind mit sich tanzen.
Endlose Weite und Einsamkeit
machen uns Menschen klein und bereit,
an einen Höheren zu denken
und unseren Hochmut einzuschränken.
Am Fishriver-Canyon erhabenes Schweigen,
nur vereinzelte Aloen neigen
demütig vor dem Wind ihre Dornen.
Schnurgerade führte der Weg durch das Land
durch Ebenen, Hügel und der Berge Wand.
Jede Blüte gleich einem Edelstein,
ein Tropfen Wasser bestimmt ihr Sein.
Ergriffenheit - stauendes Erleben
können uns aus diesem Nichts mehr geben
als wirbelndes Leben in der Stadt,
die keine Natur als Hintergrund hat.
Namibia - faszinierendes Land,
reich mir nochmal deine sandige Hand.
Gerne möcht ich Dich wiederseh’n,
unsichtbare Bande, sie bleiben besteh’n!