Unterwegs waren wir nun zum Stamm der Ndebele, deren Hauptfrauen schwere Kupferringe um Hals und Beine tragen, die nie mehr abgenommen werden und mit denen die Frauen dann auch begraben werden. Die Ndebele bemalen ihre Kraals und Mauern mit wunderschönen graphischen Mustern und Ornamenten in schönen klaren Konturen und Farben. In dem Kraal, zu dem wir fuhren, lebte eine wahre Künstlerin auf diesem Gebiet. Künstler aus Frankreich waren von ihrem Werk so begeistert, daß sie die Frau nach Paris eingeladen hatten. Die Frau hatte aber keine Ahnung, wer oder was Paris ist und wird dieses Dorf, in dem sie lebt, vermutlich nie verlassen.
Vor dem Ndebeledorf befand sich noch die ehemalige rheinische Mission. Die Missionare glaubten ja immer, anderen Völkern den "wahren Glauben" bringen zu müssen und richteten damit oft auch ein Fiasko an. Diese Mission hier wurde jedenfalls geschlossen, aber die Gebäude sind noch heute gepflegt und von Blumen umgeben. Man hat eine Jugendherberge daraus gemacht.
Wir besichtigten das Dorf, durften in die Hütten gehen und sahen, wie diese gebaut werden. Der Fußboden bestand aus getrocknetem Kuhdung, der so fein mit Wasser vermischt und aufgestrichen wurde, daß er glatt war wie ein Teller. Wir bewunderten die kunstvollen Malereien an allen Häusern und der Mauer, die das Dorf umgab.
Dauernd dachte ich, dies ist das letzte Mal Baden, das letzte Mal Wäschewaschen, das letzte Mal dies oder das. Ich hasse dieses Abschiednehmen, besonders dann, wenn eine Reise mir so gefällt wie diese. Aber einmal ist immer ein Ende. Gut, daß die beiden letzten Tage noch proppenvoll mit Erlebnissen waren, da kam man nicht so zum Traurigwerden.
Er hat sich darüber schier nicht mehr eingekriegt und stand die ganze Zeit kopfschüttelnd da. Er konnte es einfach nicht fassen, daß die Preußen ihn mit vier Zeigefingern hochgehoben hatten. Mir schien das Ganze ebenso unglaubwürdig, es will mir auch heute noch nicht in den Kopf, wieso das funktioniert. Aber es ist Tatsache, daß es funktioniert, denn nachdem wir Erwin nicht nur einmal, sondern mit völlig verschiedenen Personen, egal, wie groß oder stark, etliche Male gehoben hatten, teilweise nur mit Frauen, waren wir alle ein bißchen entgeistert und dachten an schwarze Magie oder ähnliches. Schließlich kam uns die Idee, Willi und seinen Harem zu testen.