Das Abendessen ähnelt einem kleinen Kunstwerk: Auf dem Geschnetzelten schwebt ein breiter Pilz aus knusprig gebackenen feinen Nudeln. Ich schwebe auch auf einem Polster von Endorphinen.

12. 4. 09   Ostersonntag

Die Sea Bird ist für den Hafen von La Digue zu groß. Wir müssen draußen ankern und mit dem Dingi zur Mole übersetzen.

Früher gab es hier nur Ochsenkarren als Transportmittel. Jetzt ist man auf vereinzelte Autos umgestiegen und, sehr vernünftig, auf Fahrräder, die auch an Touris verliehen werden. Christian, Jörg und ich scheinen die Einzigen aus der Gruppe zu sein, die Lust auf eine Radtour haben, und unser Chef ist pfiffig, handelt für 3 Räder 25 $  aus.

Schon sind wir unterwegs. Anfangs noch zu dritt. Am Kricketplatz wollen die Männer dem Spiel zusehen. Ich seile mich ab, mache am Old Graveyard  Halt und schlendere zwischen den verfallenen Gräbern hindurch. Teilweise sind sie von bemoosten Platten bedeckt, teils nur von Steinhaufen. Auf einem Grab in Wurfweite einer Kokospalme hat eine Nuss gewurzelt und ausgetrieben. Ob Christian die auch einsacken würde?

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Am Eingang des Naturschutzparks mit den berühmten Granitfelsen ist ein Eintrittsgeld fällig 5 €/7$. Nach kurzer Wegstrecke lande ich zu meiner großen Überraschung und Freude vor einem Schildkrötengehege. Hatte ich mich doch mit dem bedauernden Gefühl von Curieuse verabschiedet, die Panzertiere dort zum letzten Mal gesehen zu haben. Das Gehege sieht nicht besonders einladend aus, hat aber einen Teich, in den die Schildkröten blubbernd hineinpupsen. Der Haufen Laub außerhalb der Mauer ist sicherlich zur Fütterung bestimmt. Ich nehme ein bisschen Grünzeug und mache mich damit sehr beliebt, staune, wie weit die Tiere ihre Mäuler aufreißen können. Auch hier sind Streicheleinheiten sehr willkommen, Hälse werden gereckt, Augen genüsslich geschlossen.