Seite 11 von 39
Wir fahren weiter auf der N4 in Richtung Malebane. Zu beiden Seiten der Straße befinden sich ausgedehnte Zuckerrohrfelder und Bananen-Plantagen. Als wir auf die R570 nach Jeppes Reef abbiegen, ändert sich das Bild. Jetzt bestimmen Orangen-, Mandarinen-, Citrus- und Mangoplantagen den Landschaftscharakter. Allmählich geht die Ebene auch in Bergland über.
Dann erreichen wir die Grenze zu Swaziland. Jeder muss einzeln mit seinem Pass sowohl zur Ausreise, als auch zur Einreise nach Swaziland. Überall wird gestempelt. Das Land hat eine eigene Währung, die jedoch im Kurs an den Rand gekoppelt ist. Rand werden in Geschäften angenommen, jedoch beim rausgeben erhält man Swazi-Dollar. Die werden aber in Südafrika nicht akzeptiert. Das erste Mal halten wir in Piggs Peak zum Tanken. Es ist fast wie in Südafrika, vielleicht nicht ganz so sauber. Viele Menschen sitzen im Schatten und einige bieten Schnitzereien und andere Souvenirs zum Kauf an. Das Kunsthandwerk hat in Swaziland eine lange Tradition und es gibt sehr schöne Sachen, die dann aber auch ihren Preis haben.
Auf der Weiterfahrt gelangen wir zu einem Aussichtspunkt, wo man einen weiten Blick über das Flusstal des Komati und die hindurchführende Straße mit Brücke hat Auf dem Parkplatz dieses Punktes hat eine Großfamilie ihr Domizil, die von Exponaten aus Speckstein lebt. Da kann man sogar dem Künstler bei der Arbeit zusehen. Das Rohmaterial hat eine weiß-graue Färbung. Die fertigen Stücke werden dann mit Schuhcreme o. ä. eingefärbt.
Dann besuchen wir eine Glasfabrik. Dort werden ausschließlich alte Flaschen eingeschmolzen und daraus Figuren geformt. Sie sind aus dem vollen Material und dadurch nicht so leicht zerbrechlich. Da gibt es Elefanten, Nashörner, Pinguine, Wale und viele andere Tiere. Bei den Künstlern geht es ziemlich heiß her. Wir erfrischen uns in dem angeschlossenen Bistro und essen etwas leichtes zu Mittag. Dann fahren wir über Ezulwini in die Landeshauptstadt Mbabane. Im Zentrum gibt es viel Tumult und wenig Parkplätze. Deshalb halten wir erst am anderen Ende der Stadt, am „Swazi Craft Market“. Dort stehen am Straßenrand Bude neben Bude und in jeder gibt es andere kunsthandwerkliche Dinge zu bestaunen.
Nachdem wir alles haben, was uns gefällt, fahren wir über einen Berg zum "Mantenga Cultural Village" . Dort werden wir schon von Albert, dem Chief, erwartet. Er führt uns durch das nachgebaute Dorf der Swazis und erklärt, wie sie vor 150 Jahren darin gelebt haben. Anschließend führt uns eine Folkloregruppe traditionelle Tänze vor. Die jungen Burschen und Mädchen geben sich alle Mühe. Wer allerdings jemals die Anmut und Grazie der Tänzerinnen auf Tahiti gesehen hat, empfindet das nur als wildes Gestampfe. Aber für ihre Vorfahren können sie ja nichts.