Cape Town – Boschendal
21.05.2003
Heute steht eine Rundfahrt im
Weinanbaugebiet um Kapstadt auf unserem Programm. Gegen 8:00 holt uns Roland vom Hotel ab. Entgegen aller langjährigen Wetterprognosen und Klimatabellen haben wir schon am Morgen 19° C und am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen. Wir verlassen die Stadt in östlicher Richtung
Unser erstes Ziel ist Stellenbosch. Diese Stadt wurde 1679 gegründet und ist damit die zweitälteste Stadt Südafrikas. Die liebevoll restaurierten Gebäude lassen den holländischen Ursprung klar erkennen. Gleichzeitig ist es eine junge Stadt, denn durch die angesehene Universität kommen viele junge Menschen hierher. Wir machen eine kleine Stadtrundfahrt und bummeln dann noch zu Fuß durch einige von mächtigen Eichen gesäumten Straßen. Im uralten Laden „Oom Samie se Winkel“ trinken wir noch eine Erfrischung und dann fahren wir weiter.
Unser nächster Besuch gilt dem
Weingut Rustenberg. Am Eingang werden wir vom Wachdienst registriert. Der mehrere Kilometer lange Weg bis zum Zentrum ist als Allee zwischen Rebstöcken angelegt, deren rotbraunes Laub in der Herbstsonne strahlt. Wir dürfen in die Lagerhallen und das Gebäude mit den Gärzylindern sehen. Alles ist vom feinsten und blitzt nur so vor Sauberkeit. Weil heute schon so viele Besucher da sind und wir keine Voranmeldung haben, können wir leider nicht an einer Verkostung teilnehmen.
Deshalb fahren wir weiter zum
Gut Boschendal. Hier geht es nicht minder gediegen zu. Unter dem Blätterdach einer mächtigen Eiche bekommen wir 5 Erzeugnisse des Gutes zum Probieren: Einen Sekt, Brut von 1999, 2 Weißweine, Chardonnay 2002 und Chenin Blanc 2002 und 2 Rotweine, einen Lanoy 2000 und Le Pavillion Rouge von 2002. Mir gefallen der Sekt und der Chardonnay am besten, aber das ist sicher Geschmackssache. Zum Abschluss bummeln wir noch durch den uralten Park und am Herrenhaus im kapholländischen Baustil vorbei.
Dann fahren wir nach
Franschhoek. Schon auf dem Weg dahin fallen die französisch klingenden Ortsnamen der Umgebung auf. Dieses Gebiet wurde ab 1688 von Hugenotten besiedelt, die damals wegen ihres Glaubens aus Frankreich vertrieben wurden. Sie haben ihre Erfahrungen im Weinanbau mitgebracht und auch deshalb gibt es hier viele alte Weingüter. Im ehemaligen Bahnhof der inzwischen stillgelegten Bahnstrecke machen wir Mittagspause. Das Lokal hat den Namen „Le Gare“. Das Essen war nicht ganz so gut, wie der klangvolle Name verspricht. Vor der Weiterfahrt besuchen wir noch das Hugenottendenkmal, welches in einem schönen Park liegt und an die Vertreibung erinnert.