Kuck mal wer da kommt
Uns wurde angeboten auf den Tieren zu sitzen, bzw. auf ihnen zu reiten. Das ist und bleibt Tierquälerei! Aber die Nachfrage regelt den Markt. Solange es noch immer Touristen gibt, die sich auf einem Strauß sitzend fotografieren lassen und einem Straußenrennen beiwohnen, ist dieser Quälerei nicht beizukommen. An dieser Stelle möchte ich gerne mal ein Appell an die Reiseveranstalter richten, denn vor den Straußenfarmen stehen zu allererst die großen Busse der Rundreisenden. Sie als Reiseveranstalter haben die größte Macht. Bitte denken Sie einen oder zwei Augenblicke darüber nach, was Sie bewegen könnten und welche Intentionen Sie haben. Oftmals engagieren Sie sich in Förderprojekten, wollen und bewirken wirklich gute Dinge. Warum meiden Sie dann nicht solche Farmen, in denen den Tieren Säcke über den Kopf gezogen werden und anschließend mit Menschen auf ihrem Rücken – für die das Tier überhaupt nicht ausgelegt ist – durch die Gegend gehetzt wird. Glauben Sie wirklich, dass wir Touristen das sehen wollen (ein Viertel unserer Gruppe hat diese Veranstaltung demonstrativ verlassen)? Ich denke, ein Großteil der Menschen würde es prima finden, wenn sich der eigene Reiseveranstalter von solchen Quälereien distanzieren würde. Ich jedenfalls wäre stolz auf so einen Reiseveranstalter!
Danach fuhren wir zu unserer nächsten Unterkunft, dem Thorntree Guesthouse. Das Besitzerehepaar hat – wie es sich für Oudtshoorn gehört – eine Straußenfarm. Vor ein paar Jahren haben sie zusätzlich mit dem Guesthouse angefangen, welches auch persönlich geführt wird. Im Reiseprogramm stand, dass das Paar jeden Gast herzlich willkommen heißt. Inzwischen weiß ich, dass dies wörtlich zu nehmen ist. Nichtsahnend stieg ich aus dem Bus und wurde von einem unglaublich gutaussehenden Mann links und rechts auf die Wange geküßt und willkommen geheißen. Vor Überraschung blieb mir das Gesicht stehen und ich habe, glaube ich, ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt. Wäre ich mehr auf Zack gewesen, hätte ich den Bus heimlich umrundet und wäre bei Craig auf der Fahrerseite wieder in den Bus gekrabbelt und nochmals ausgestiegen. Zu blöd, dass einem so etwas immer erst einfällt wenn es zu spät ist.
Da wir in Knysna nicht so viel Zeit wie vorgesehen gebraucht haben, hatten wir eine kleine Programmänderung. Wir besichtigten bereits heute Nachmittag die für morgen vorgesehenen Cango-Caves.