Im Reiseführer habe ich gelesen, dass – wer europäische Tropfsteinhöhlen kennt – hier getrost vorbeifahren kann. Das möchte ich so nicht stehenlassen. Ich habe schon einige Höhlen auf der ganzen Welt gesehen (und da waren schönere dabei), aber ich hatte noch nie eine so beeindruckende Führung in einer Höhle gehabt.
Cango Cave
Aber nun erst einmal zu den Fakten. Die Cango-Caves wurden bereits (lt. Hompage der Cango-Caves gab es einen neuen Fund) vor 80.000 Jahren von Menschen bewohnt – allerdings nur der Eingangsbereich. Erst 1780 wurde die Höhle von einem Farmer namens van Zyl – auf der Suche nach einem verirrten Tier – wiederentdeckt. Mit einer kleine Öllampe in der Hand ließ er sich an einem Seil hinab in die Höhle und sah nichts. Ohne es zu ahnen, stand er in einer riesigen Höhle mit den Ausmaßen 90x80x18 m. Uns Besuchern wurde anschaulich gezeigt, wie viel Nichts man mit nur einer Öllampe in der Hand in dieser Höhle sieht – und das ist eine Menge, es ist einfach nur stockdunkel. So nach und nach entdeckte man immer weitere Höhlen. Richtig erforscht wurde diese jedoch erst im 20. Jh.. Nur ein ganz winziger Teil ist der Öffentlichkeit zugänglich, der Rest darf nur von Forschern betreten werden. Wegen seiner unglaublichen Akustik wurde die erste Höhle eine Zeitlang als Konzertsaal genutzt. Da aber von den Besuchern viel kaputt gemacht wurde, hat man diese Art der Nutzung wieder eingestellt. Unsere Führerin erläuterte auf der 60 Minuten dauernden Exkursion alles in einem wunderbaren Deutsch. Um ihren Erklärungen besser folgen zu können, wurde immer nur das gerade besprochene Steinwunder angestrahlt. Erst vor dem Verlassen einer Höhle wurde komplett das Licht angemacht, so dass auch brauchbare Fotos gemacht werden konnten. Im Drum-Room konnte man mit viel Phantasie eine Buschmannhütte erkennen und eine Illumination führt den Sonnenauf- und -untergang im dunklen Afrika vor. Unsere Führerin stimmte die Nationalhymne Südafrikas an und untermalte diese mit Faustschlägen auf einem hohlen Tropfstein – einer natürlichen Trommel.