Dritter Tag – Nur 100 Meter höher

 

Ich konnte fast gar nicht schlafen letzte Nacht, so sehr war ich mit frieren beschäftigt. Und als die Müdigkeit endlich über die Kälte siegen wollte, fing es draußen an laut zu werden. Als wenn mir jemand den Schlaf nicht gönnen wollte. Die Geräusche hörten sich an, wie wenn ein Schneebesen in einer Metallschüssel herum rührte. Aber das konnte doch wohl nicht wahr sein, mitten in der Nacht!

 Gestern Abend noch hatte ich unserem Reiseleiter gesagt, dass er mich eine halbe Stunde vor dem Frühstück wecken sollte, weil meine Uhr nicht funktionierte. Da es langsam hell wurde und ich sowieso nicht mehr schlafen konnte, nahm ich all meinen Mut zusammen, krabbelte aus dem Schlafsack und reckte den Kopf aus dem Zelt heraus. Das war doch nicht wahr, oder? Draußen war alles weiß!

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Das musste ich erst einmal verdauen und so beschloss ich, im Schlafsack darüber nachzudenken, was zu tun war. Am besten ich wartete, bis der Thomas das Weckzeichen gab. Vielleicht stellte sich das alles dann als ein schlechter Traum heraus.

Pustekuchen! Das war wohl nichts. Es bröckelte immer noch Eis von meinem Zelt als ich endlich aufstand. Heute zog ich über die kurze Hose erst mal die lange Regenhose zum Schutz vor der Kälte. Das Frühstück nahmen wir im Stehen ein, einige aßen sogar mit dicken Wollhandschuhen an den Händen. Und, oh Wunder, es gab Rührei zum Frühstück! Wann die das wohl gemacht hatten? Mit dem Abbau der Zelte warteten wir bis nach dem Essen, damit sie nicht mehr so nass sind, aber es lag immer noch genug Eis auf den Planen. Am Schlimmsten empfand ich das Zusammenschieben der eiskalten Zeltstangen, an ihnen blieben die Hände regelrecht kleben. Intelligenterweise lagen meine Handschuhe immer noch tief unten in meinem Packsack, und so war ich auf Handschuh - tragende Helfer angewiesen.