An diesem Tag kamen wir nicht als erste aus dem Camp weg. Die Franzosen und die Südafrikaner waren schon unterwegs. Der Weg war nicht so steil wie gestern, aber es ging stetig bergauf. Langsam stieg auch die Sonne hinter dem Kibo auf und der pastellfarbene wolkenlose Himmel verhieß uns einen schönen Tag. Die Vegetation beschränkte sich auf Gräser und Blumen. Genüsslich ließen die wärmenden Sonnenstrahlen die Eiskristalle auf den Blüten unter sich zergehen. Je höher wir kamen, umso fremdartiger sah die Landschaft aus. Überall lagen große Gesteinsbrocken schön verteilt in der Gegend herum. Pflanzen gab es so gut wie gar nicht mehr. Es dauerte nicht lange und wir überholten meine Freunde, die ihre Kraft in Schnelligkeit verschwendeten und daher viele Pausen einlegen mussten, weil sie nicht mehr konnten.

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Ich ging zwar nicht so schnell wie sie, aber dafür ohne viele kleine Pausen stetig durch, und zog zielstrebig an der rastenden Gruppe vorbei. „Good morning, Kerstin“ und „Are you ok ?“ wurde ich begrüßt. Einige von ihnen hatten Probleme mit der Höhe, sie klagten über Kopfschmerzen und Übelkeit. Mich wunderte das eigentlich gar nicht, wenn die so da rauf rennen als gäbe es da oben was umsonst.

Eine Zeit lang ging ich alleine weiter, aber ich brauchte mir um den Weg keine Sorgen zu machen, denn der Trampelpfad war sehr gut zu erkennen. An der Weggabelung nahm ich den nach links führenden Pfad, darüber hatten wir am Morgen beim Frühstück noch gesprochen. Der eigentliche Weg führte um eine steile Anhöhe herum und auf einem angenehm zu laufenden Pfad bis zum nächsten Camp. Weil wir uns jedoch langsam an die Höhe gewöhnen wollten, hatten wir morgens beschlossen, einen Abstecher zum 4625 Meter hoch gelegenen Lava-Tower zu machen.