06.02.2006
6 Uhr aus dem Zelt und später wieder durch den wilden Wald mit den vielen üppigen Blumen – bei anderer Beleuchtung – abwärts.
Der Steilabstieg von 800 Höhenmetern schwächt die Fußgelenke. Bei der Anfangseuphorie hat man das gar nicht wahrgenommen. Die Träger aber tänzeln mit ihren schweren Lasten an uns vorbei. Wieder durch die Hüttensiedlung, vorbei an prächtigen Rindern, in der Luft Holzfeuerrauch. Dann sehen wir eine Obstbranddestillerie in Aktion. Bananen–Ananas–Maische im Eisenfaß, darunter lodert ein Feuer und der Geist kondensiert im Wasserbad zu einem ungemein aromatischen Brand, der noch lange auf der Zunge zu verspüren war.

Flankiert von der jungen Bevölkerung kehren wir zu unseren Fahrzeugen zurück. Die Trinkgeldübergabe an die Begleitmanschaft verläuft ohne Zeremonie.
 
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Über Budadiri fahren wir auf staubiger Buckelpiste, vorbei an Bananenstauden, Hütten, Ziegelsteinhaufen, Flammenbäumen, Verkaufsständen zuerst Richtung Mbale. Am Horizont steht im Dunst die 4 000er Mauer. Ehe wir in die Stadt kommen, schütteln uns die Bumps (quer über die Straße errichtete Wälle) kräftig durch.
Laute Kulisse: Wahlkampf auf ugandisch. Wie schon einmal essen wir im gleichen Lokal

Pizza.
Gelegentlich müssen wir pausieren, weil das Kühlwasser kocht. Wie immer kommen Kinder angelaufen, eine Jakfrucht wechselt die Besitzer.
Spiegelndes Wellblech auf den Hütten, Siedler formen Ziegelsteine, Lantanahecken, Termitenhügel in Maisfeldern, Plastverpackungen liegen liederlich herum. Vergilbtes Grasland brennt mal wieder, das erregt mein Mißfallen, weil neben Kleintieren auch junge Bäume sterben.
Eine Kontrollstelle behauptet sich mit Nagelbrettern auf der Straße. In Auslagen zwischen Krautköpfen werben Bilder für den neuen Präsidenten. Reihenweise stehen Polstermöbel, Bettgestelle, Särge und Antennen zum Verkauf am Straßenrand.
Hundert buntgekleidete Frauen warten mit ihren gelben Plastkanistern an der Wasserstelle. Staub! Staub! Staub! Bei vollem Betrieb wird die Straße ausgebessert. Dazu ist eine Seite mit Steinreihen und grünen Zweigen abgeteilt, auf die aus Eimern Asphalt gegossen wird. Kreuzungen sind als Kreisverkehr ausgebaut.