Dann kommen wir nach Jinja, der zweitgrößten Stadt. Ein schöner Zeltplatz liegt am Steilufer des Nils, prächtige Ausblicke gratis. Nach dem notwendigen Duschen trinken wir ein süffiges, süßes Bier namens „Nile – special“ und schauen dabei vom Flaschenetikett auf den Strom.
Johannes bereitet ein Fischessen zweier Zubereitungsarten. Unterm Sternenhimmel, bei angenehmer Wärme, lassen wir es uns schmecken.
07.02.2006
Bis 7 Uhr dauert die Nachtruhe. Wir haben Zeit, da ein Tag herausgelaufen wurde. Nach reichem Frühstück, Jürgen ißt weniger, da er nebenan zum Bungeespringen will, fahren wir zu den Bujagali – Fällen. Inmitten blühender Bougainvillea u.a. tosen die klaren Wasser des Nil abwärts. Dieser große Fluß beeindruckt mich immer wieder. In der romantischen Anlage läßt es sich für einige Dollar in Zelt oder Hütte nächtigen.
Als folgende Sehenswürdigkeit bietet sich die Nilquelle an. Der längste Fluß Afrikas, zweitlängster der Welt, entspringt bereits als Strom dem Victoriasee. Auf einem Boot erkunden wir dort die Uferzonen. Gleisendes Licht, feuchtwarm – es gibt Adler, Reiher, viele farbenfrohe Vögel, Warane zu beobachten, Fischer auf Einbäumen holen Netze ein. In Gedanken schippere ich auf dem Sepik.
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Zum Mittag stauben wir nach Jinja, amüsieren uns über die Fahrradtransporteure, beladen mit Fässern, riesigen Holz-, Zuckerrohr-, Maisstrohbündeln, Polstersessel, drei Leuten und vier Kisten...
Endlich essen wir in einer Kneipe landestypisch. Wie überall schmeckt es dort am besten: Spinat mit Sesamöl und Erdnüssen, Kochbanane, Reis. Wir drei essen jeder einen Tilapia. Zum Mahl werden Kerzen entzündet.
Der Stadtbummel bereitet Spaß, zwischen schmucken Schulkindern (mit Schlips), aktenkoffertragenden Beamten auf dem Radrücksitz oder den Änderungsdienstleistern auf den Fußwegen an Pfaff- und Singernähmaschinen.
Neben dem Zeltplatz gibt es eine kaum belegte, gepflegte Ferienhaussiedlung, in deren Pool erholen wir drei uns am Nachmittag.
Zum Abendbrot schlachten wir unter Anleitung die große Jakfrucht. Hinterher wußten wir, warum der Koch darüber nicht begeistert war. Eine aufwendige Piepelei, aromatischer eigener Geschmack, aber mit Latex verklebte Hände, die nur langwierig mit Öl und Putzlappen halbwegs zu reinigen waren, sind der Preis für die Neugier.