Das liebliche Fleckchen verlassen wir und rollen auf Kampala zu. Vom Straßenrand wird uns wieder viel geboten, meilenweise könnte man Holzkohlesäcke erwerben.
In der Hauptstadt besichtigen wir das Nationalmuseum, dort werden auch Musikinstrumente vorgeführt. Die lange Geschichte Ugandas und das Leben seiner Völker lassen sich erfahren. In Kriegswirren wurde diese Stätte geplündert und zur Hälfte beschädigt.
Kasubi Tombs (die Kabaka-Gräber), auch Königspalast genannt, besteht in der Hauptsache aus einer mächtigen, kegelförmigen, schilfgedeckten Grabhütte. Hier ruhen die bis 1969 gestorbenen Könige. Die Innenausstattung aus geflochtenen Rindenstoffbahnen, Bambus, verschiedenen Kultgegenständen, als auch das Bauwerk selbst, sind irgendwie beeindruckend. Wir müssen barfüßig auf dem Teppich sitzend, den Ausführungen lauschen.
Der Marktbesuch fällt leider zu knapp aus, dieser erinnert an eine Geflügelausstellung. Wir fallen auf und gehen auf die Händler, Vermittler, Treiber ein, werden von zwanzig Leuten bedrängt zu kaufen, Vorzüge der begutachteten Ware werden mit Gestik und Geschnatter angepriesen, Preise hoch- und heruntergehandelt, weitergereicht. Deutsch? Deutsche gut!
Zwischen Hühnern, 30 cm–Ananas und Avocados hängen die Wahlkandidaten. Jürgen läßt sich erläutern, welcher von den Spitzbuben der beste ist. Zwischendurch will ich möglichst unauffällig filmen. Petra kauft Vanilleschoten und Bananen. Für mich bedeutet dieses Bad in der Menge keinen Streß. Könnte hier stundenlang verweilen!
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Unter einem Gummibaum, der jede Dorflinde in Deutschland beschatten könnte, essen wir im feinen indischen Restaurant Mittag. Schick und teuer (Inder sitzen in Uganda an den Schaltstellen des Handels!).
Marabus beobachten das Verkehrsgewühl von den Peitschenlampen herab. 36° C und Abgasbelästigung.
Die zwei Nachkömmlinge Franz und Ellen sind mittlerweile eingetroffen, als wir wieder im christlichen Guest-House landen.
Am Abend fährt unsere Gruppe mit Sammeltaxi nochmals zum Inder. Alle 15 Minuten geht der Strom in der Stadt für 10 Minuten aus. Der Nil führt zu wenig Wasser fürs einzige Kraftwerk.